Das Immobilien-Fintech Crowdhouse hat nach zwei Geschäftsjahren die Gewinnschwelle erreicht, wie Gründer Ardian Gjeloshi gegenüber finews.ch verrät. Beim  Ausbau hilft Francisco Fernandez.

Vor zwei Jahren startete Crowdhouse mit einer Investment-Plattform für Immobilien. Seither hat sich einiges getan. Das Zürcher Fintech-Unternehmen hat bislang Immobilien im Wert von 300 Millionen Franken an private Investoren vermittelt. Gleichzeitig stockte es die Belegschaft auf 50 Mitarbeiter auf.

Unter diesen Prämissen hat das Startup bereits per Ende 2017 die Gewinnschwelle erreicht, wie Mitgründer und Verwaltungsratspräsident Ardian Gjeloshi im Gespräch mit finews.ch erstmals erklärte. 

Um das Geschäftsvolumen weiter auszudehnen, will Crowdhouse weitere Investitionen tätigen. «Mittelfristig planen wir eine Verdoppelung des Personalbestands auf 100 Mitarbeiter. Der Ausbau erfolgt vor allem in der IT und in der Immobilienbewirtschaftung», so Gjeloshi weiter.

Institutionelle als neue Kundengruppe

Der Ex-UBS-Banker Gjeloshi hat mit seiner Firma klare Vorstellungen: Die Crowdhouse-Plattform will er zu einem «digitalen Ökosystem» ausbauen, in dem sämtliche Formen von Immobilieninvestment-Transaktionen möglich sind.

In diesem Kontext hat das Unternehmen unlängst zwei weitere Crowdinvesting-Produkte lanciert. Es handelt sich hierbei um Miteigentum plus, das sich an risikoaffinere Investoren richtet und den Crowdhouse-Schuldbrief mit risikoaversen Anlegern als Zielkundschaft. 

Dabei hat das Team um Gjeloshi vor allem kleinere institutionelle Anleger im Visier, für die sich eine umfassende Immobilienprüfung und die anschliessende Bewirtschaftung nicht rechnen. Diese Arbeit übernimmt Crowdhouse gegen eine einmalige Gebühr.

Die Erweiterung des Kundenkreises soll mehr Volumen auf die Plattform bringen, zumal in der Schweiz Immobilientransaktionen von jährlich 35 bis 40 Milliarden Franken auf traditionelle Weise abgewickelt werden. Gjeloshi ist überzeugt, mit seinem digitalen Ökosystem einen Mehrwert zu schaffen und so auch auf ein grosses Wachstumspotential zu stossen.

Avaloq als Vertriebsnetz

Grosse Unterstützung erhält Crowdhouse zum einen von Francisco Fernandez (Bild unten), dem Gründer des Bankensoftware-Anbieters Avaloq, der bis vor kurzem auch dessen CEO war. Er sitzt im Verwaltungsrat von Crowdhouse. Weil viele Banken mit dem Kernbankensystem von Avaloq arbeiten, steht Crowdhouse ein weitläufiges Vertriebsnetz zur Verfügung. 

Fernandez 500

Gjeloshi bringt es auf den Punkt: «Mit Avaloq haben wir Zugriff auf die meisten Banken in der Schweiz und können somit in Zukunft unsere Produkte auf Knopfdruck im Markt platzieren.»

Zum anderen ist auch die Luzerner Kantonalbank (LUKB) seit Mitte 2016 an Crowdhouse beteiligt. Weshalb gerade ein Finanzinstitut in ein Immobilien-Fintech investiert, mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen.

Doch in Anbetracht der bröckelnden Margen im Zinsengeschäft – dem wichtigsten Ertragspfeiler aller Retailbanken – passt das Engagement durchaus in die Digitalisierungsstrategie des Staatsinstituts.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel