Die Corona-Pandemie hat den Banken eine steile Lernkurve punkto Digitalisierung beschert. Doch eine globale Untersuchung zeigt: Betrugs- und Geldwäschereirisiken sind deutlich gestiegen.

Schweizer Banken haben im vergangenen Jahr einen digitalen Sprung nach vorne gemacht: Die Corona-Pandemie und die Schutzmassnahmen haben die Arbeitsorganisation innerhalb von Unternehmen und Finanzinstituten völlig umgekrempelt – und digitale Werkzeuge und Kanäle haben sichergestellt, dass die Organisationen aufrecht erhalten werden konnten.

Was von vielen Top-Bankern wie UBS-CEO Ralph Hamers als äusserst positiv dargestellt wird, hat auch seine Schattenseite: 2020 war ein Jahr, in der sich über digitale Kanäle auch kriminelle Energie stark bemerkbar machte.

Konvergenz im Cyber Crime

Cyber-Attacken und Betrugsschemen zwingen Unternehmen und Regierungen gleichermassen, ihre Anstrengungen gegen die Finanz-Kriminalität zu überdenken, wie das britische Unternehmen Complyadvantage in einem frisch erstellten Bericht namens «The State of Financial Crime 2021» festgestellt hat. Das auf Technologie zur Geldwäscherei-Bekämpfung spezialisierte Regtech befragte dafür 600 globale Führungskräfte aus der Finanzindustrie.

Die Ergebnisse der Befragung summierte Complyadvantage unter «Konvergenz von Betrug, Cybercrime und Geldwäscherei» zusammen und stellte eine rasche Verbreitung im vergangenen Jahr fest. Nicht nur hätten 54 Prozent aller Führungskräfte die Cybersecurity als wichtigstes Compliance-Thema bezeichnet. 74 Prozent aller Befragten gaben an, die Anzahl von sogenannten «Suspicious Activity Reports» sei im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.

Mobile Nutzung als Einfallstor

Über 40 Prozent der Finanzunternehmen würden inzwischen die Themen Cyber, Betrug und Geldwäscherei nicht mehr getrennt betrachten. Diese Konvergenz werde 2021 weiter fortschreiten. Interessant dabei ist auch die Feststellung, dass die mobile Nutzung von Finanzdienstleistungen – neben dem Computer – als Katalysator für diese Konvergenz wirkt.

Dass die Digitalisierung in der Finanzindustrie die Cybercrime-Risiken erhöht, zeigt auch der Fakt, dass Banken und Finanzunternehmen inzwischen durch ihre Partnerunternehmen stärker gefährdet werden. Die Branche spricht in diesem Zusammenhang von «Third Party Risk Management». Eine Bank muss auch die Risiken von Zuliefern, Outsourcing-, Technologie- oder Fintech-Partnern in die Rechnung aufnehmen; die Banken-IT ist heute ein zunehmend offenes System mit Schnittstellen, die neue Angriffspunkte für Cyber-Kriminelle bieten.

Corona hat für Cyber-Kriminelle viele neue Möglichkeiten eröffnet: Den Online-Verkauf von Schutzmaterialien, Corona-Tests oder gar Impfsets, Online-Kredite, Krypto-Ponzi-Schemen – alles Betrugsmaschen, die von den Opfern die Offenlegung ihrer Personendaten und Bankverbindungen verlangen.

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