Kaum jemand weiss über die UBS so genau Bescheid wie das neu ernannte Konzernleitungsmitglied Markus Ronner. Noch wichtiger als seine Detailkenntnis sind für die Grossbank aber seine Beziehungen.

Der 53-jährige Markus Ronner hat noch nie für ein anderes Unternehmen gearbeitet als für die UBS, wo er 1981 die Lehre begann. Für diesen langen Dienst wurde er heute mit der Beförderung zum Head of Group Compliance, Regulatory and Governance belohnt, einer neuen Funktion in der Konzernleitung.

In den letzten Jahren machte sich Ronner vor allem als Architekt der neuen Rechtsstruktur der UBS einen Namen. Gute 1,5 Milliarden Franken gab er seit 2013 dafür aus, wie aus UBS-Kreisen zu erfahren ist.

Wetterfeste UBS

Dieses Geld ging unter anderem in den Aufbau der Holding-Struktur, in die Abspaltung der UBS Schweiz und in die Überführung des internen Dienstleistungsgeschäfts in eine selbständige Einheit. Den Job als Verantwortlicher für «too big to fail» begann Ronner mehr oder weniger allein – letztlich waren Tausende von Mitarbeitern involviert.

Ziel des Umbaus war es, die UBS für eine nächste Krise wetterfest zu machen und den Regulatoren entsprechende Notfallpläne vorlegen zu können. Die UBS soll, so die Absicht der Gesetzgeber, nie wieder vom Staat gerettet werden müssen.

Vernetzt von Finma bis Fed

Ronner habe sich dabei mit seinem tiefen Fachwissen den Respekt der verschiedenen Aufseher verschafft. Das Resultat: Von Finma bis Fed kennt das neue Geschäftsmitglied jeden.

Dieses Kontaktnetz dürfte der UBS auch in Zukunft helfen, sich im globalen Regulierungsdickicht zurechtzufinden. Neben dieser Anspruchsgruppe gehörte es zu Ronners Aufgaben, den Rating-Agenturen die neue Konzernstruktur zu erklären.

Hoffnung auf mehr?

Seine Erfahrung – der bodenständige Schweizer war auch schon Chef der internen Revision – trug ihm auch einen weniger angenehmen Job ein: Ronner ist für interne Untersuchungen zuständig.

Solche musste UBS seit der Krise immer wieder lancieren: Das jüngste Beispiel ist die angebliche Vergewaltigung einer ehemaligen UBS-Angestellten in London, wie auch finews.ch berichtete. Häufiger sind wohl Geldwäschereifälle wie zum Beispiel derjenige um die FIFA.

Mit der Berufung des noch relativ jungen UBS-Kenners in die Geschäftsleitung weitet sich auch der Kreis möglicher Hoffnungsträger für die Bank, die heute ihre Strategie für die wohl letzten Jahre von CEO Sergio Ermotti publizierte.

Zwar wirkte Ronner meist im Hintergrund, als zeitweiliger Chef des heutigen Bereichs «Investment Platforms and Solutions» hat er aber auch Produkterfahrung.

 

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