Eine heikle Frage, klar. Ein Grossteil der norwegischen Wirtschaft fusst auf dem Energiegeschäft. Das meiste Geld im Staatsfonds stammt aus dem Verkauf von Erdöl.

«Norwegen's Wirtschaft bleibt stark, indem sie offen ist für die Entwicklung neuer Technologien»

Aber, damit kann er eben auch Innovationen anstossen und fördern, Forschung und Entwicklung in neue Technologien vorantreiben.

Schauen Sie, Norwegen ist eine kleine Volkswirtschaft an der Peripherie. Das Land muss den Widrigkeiten der Natur trotzen. Die Wirtschaft bleibt stark, indem sie offen ist für die Entwicklung neuer Technologien und auch neuer Energieformen.

Welches ist Ihr Zielpublikum in der Schweiz?

Wir arbeiten mit Banken, Family Offices, Vermögensverwaltern und Plattformen zusammen.

Haben Sie die Absicht, in der Schweiz eine Filiale zu eröffnen?

Im Wholesale und semi-institutionellen Kundengeschäft bin ich für den Schweizer Markt verantwortlich. Im Rahmen unserer Expansionsstrategie in Europa ist nun ein Kollege dazu gestossen, der sich mit meiner Unterstützung um das institutionelle Kundensegment in der Schweiz kümmern wird.

«Die Schweizer und Norweger scheinen sich sympathisch zu sein»

Wir arbeiten beide von Luxemburg aus. Konkrete Pläne für ein Schweizer Office bestehen nicht, aber der Gedanke, ein solches zu eröffnen, ist nicht abwegig und durchaus eine weitere Möglichkeit, die Präsenz vor Ort zu stärken.

Welche Produkte können Sie in der Schweiz am besten anbieten?

DNB Asset Management ist ein Sektor- und Regionenspezialist. Am bekanntesten sind wir wohl für unsere Technologiestrategien. Ein Viertel der Aktien-Assets, also etwa 4.5 Milliarden Euro, ist im globalen Technologieuniversum investiert. Der DNB Fund Technology hat für unsere Kunden in den letzten 10 Jahren eine annualisierte Performance von mehr als 23 Prozent generiert. Viele unserer Schweizer Kunden partizipieren an dieser Erfolgsgeschichte, auf die wir trotz unseres nordischen Understatements auch ein wenig Stolz sind. Selbstverständlich haben wir auch starke nordische Aktien- und Anleihefonds wie den DNB Nordic Equities, DNB Health Care, den DNB Renewabale Energy, den DNB Nordic High Yield oder den DNB Norway Investment Grade Fonds.

Wie ist das Interesse hierzulande an Ihrem Angebot?

Sehr hoch, das Interesse an unseren Anlagen und an skandinavischen Asset Managern ist gegeben. Norwegen hat hat auch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Schweiz – man ist nicht Teil der EU, hat eine eigene Währung, ist vermögend und besitzt eine gewisse Eigenständigkeit. Die Schweizer und Norweger scheinen sich daher sympathisch zu sein.

Wir haben gemeinsame Werte, beide Länder müssen ständig an ihrer Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit arbeiten, sonst verlieren sie ihre herausragende Stellung – das hat unter anderem auch mit ihren starken Währungen, der Krone und dem Franken, zu tun.

Zum Abschluss: Würden Sie als Vertreter einer norwegischen Bank sagen, dass die Idee eines Schweizer Pensionsfonds, gespiesen mit Geldern der Nationalbank, eine gute ist?

Im Grunde sind ja die Fremdwährungsaktiva Volksvermögen. Man kann also gut verstehen, dass dieses Geld dem Volke zugutekommen sollte. Natürlich kann man das Geld nicht einfach auslagern – eine Bilanz hat ja immer zwei Seiten – aber generell ist die Idee zumindest eine Debatte wert, weil man damit Volksvermögen erhalten würde.


Hagen-Holger Apel ist seit Juli 2015 bei DNB Asset Management als Senior Client Portfolio Manager beschäftigt. In dieser Funktion ist er ein Bindeglied zwischen dem in Norwegen basierten Fondsmanagement und den internationalen Kunden. Apel ist Diplom-Volkswirt (LMU München) und Certified International Investment Analyst (CIIA) der DVFA Frankfurt. Er ist seit über elf Jahren am luxemburgischen Finanzplatz tätig und spricht Deutsch, Englisch und Schwedisch.

 

 

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