Eine der weltweit wichtigsten Notenbanken will ihre Bilanz den Entwicklern von Digitalwährungen zu öffnen. Eine digitale Coin, bei der auch die UBS mittut, hat da beste Chancen.

Mit Gründungsdatum 1694 ist die britische Bank of England eine der ältesten Zentralbanken der Welt. Das hindert ihre Lenker nicht, in die Zukunft zu blicken. In einer Rede kündigte ihr Gouverneur Mark Carney (Bild unten) kürzlich eine bahnbrechende Neuerung an: Die Währungshüterin könnte künftig auch Geld von aufstrebenden Entwicklern von Digitalwährungen annehmen.

Dieses Privileg – etwa, nicht verwendetes Geld über Nacht bei der Notenbank zu parken – haben bisher ausschliesslich Banken.

Doch Gouverneur Carney hält grosse Stücke auf die «neuen Zahlungsanbieter». Er erhofft sich von diesen nicht nur einen Innovationsschub fürs Finanzsystem. Sondern auch Milliarden von Pfund an neuer Liquidität an den Devisenmärkten. Dieses Geld wäre Wasser auf die Mühlen seiner Notenbank-Politik.

Carney 500

USC heisst jetzt Fnality

Explizit erwähnte Carney in diesem Zusammenhang die digitale Utility Settlement Coin (USC). Die Blockchain-Münze soll Investmentbanken und Brokern helfen, ihre Deals effizienter abzuwickeln. Die Coin ist mit den Fiat-Währungen Dollar, Kanadischer Dollar, Pfund, Euro und Yen hinterlegt, was schnelle Zahlungen möglich macht. Wie auch finews.ch berichtete, zählte die Schweizer Grossbank UBS von Anfang an zu den Unterstützern der USC.

Hinter die Initiative, die mittlerweile unter dem Namen Fnality vorangetrieben wird, scharen sich nicht weniger als 14 etablierte Banken. Anfang Juni hat das Konsortium Berichten zufolge 63 Millionen Dollar an frischem Kapital erhalten.

Türen für Libra nur ein Spalt weit offen

Doch aus Sicht vieler Kommentatoren hat Carney mit seinen neuen Zahlungsanbietern nicht nur die Innovationen von Banken gemeint, sondern auch die Bezahlprojekte von branchenfremden Playern wie Google, Amazon oder Facebook.

Gegenüber der dieser Tage lancierten Facebook-Kryptowährung Libra zeigte sich der Notenbanker in seiner Rede allerdings kritisch. Bereits vor dem Start, forderte Carney, müssten klare Regeln für Libra festgelegt werden. «Die Bank of England empfängt Libra mit offenem Geist – aber nicht mit weit geöffneten Türen.»

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