Die Basler Kantonalbank muss die landesweite Tochter Bank Cler auf Trab bringen. Auch deren Banking-App hinkt noch hinter den Erwartungen her – viel Arbeit für Konzernchef Basil Heeb.

Neue Besen kehren gut, von Bankchefs lässt sich zuweilen das gleiche sagen: Basil Heeb war noch keine 100 Tage im Amt als CEO der Basler Kantonalbank (BKB), als er letzten Juni den Abbau von 40 Stellen bekanntgab. Dies, um die Strukturen im Konzern neu aufzugleisen und die Effizienz zu steigern.

Wie Heeb nun gegenüber der Schweizer Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» (Artikel bezahlpflichtig) ausführte, wird sich die Restrukturierung über die nächsten zwei Jahre hinziehen. Der Manager hofft dabei, einen grossen Teil des Jobabbaus durch natürliche Fluktuation abzufedern.

14'000 Zak-Kunden Ende 2018

Ein Augenmerk liegt auf der Tochterbank Cler, die Anfang 2019 vollständig in den Konzern integriert worden ist. Der Gewinn der früheren Bank Coop stagniert seit zehn Jahren, ein Trend, den das aufwändige Rebranding zur Bank Cler im Jahr 2017 eher noch verstärkte. Heeb gab nun zu, dass er und der Konzern auch bezüglich der Bekanntheit von Cler noch nicht «da sind, wo wir sein wollen». Es werde dazu weitere, schweizweite Investitionen benötigen. Die Marke, die vor allem eine junge, digitale Generation ansprechen soll, habe aber Potenzial.

Ein wichtiges Instrument dazu ist bei Cler die Banking-App Zak, welche die im Februar 2018 lanciert wurde. Damals sprach der vormalige BKB-Chef Guy Lachappelle noch von 200'000 Nutzern bis 2021. Nachfolger Heeb verwies auf – die bereits bekannte – Zahl von 14'000 Zak-Kunden Ende 2018.

Neon & Co helfen

Auf Prognosen zur Banking-App wollte er sich einlassen. Jedoch zeigte er sich stolz auf den Umstand, dass 90 Prozent der Zak-Nutzer Neukunden im Konzern sind. Zudem profitiere Zak davon, dass mit dem Markteintritt von Konkurrenzangeboten wie Neon das Smartphone-Banking stärker wahrgenommen werde.

Trotz alledem soll Cler eine eigene Bank mit eigener Marke bleiben, betonte Heeb. Er sieht die Tochter künftig als wichtigen Wachstumstreiber der Konzerns, der mit dem Retailbanking in einem Geschäft agiert, dessen «Ertragspool nicht grösser wird», wie es der Ex-Notenstein-Banker Heeb formulierte.

In der Schweiz, sagte der CEO, ist nur die Bank erfolgreich, die agil, skalierbar und innovativ ist. «Daran arbeiten wir.»

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