Dabei geht es laut dem N26-Manager nicht so sehr um das Lohnkonto, dessen Verlust an neue Konkurrenten die Horrorversion jedes Swiss Banker darstellt. «Was uns interessiert, ist der Konsum – das Gehalt, die Miete, die Versicherungsprämien und die Stromrechnung, das können die Banken behalten», so Hauer, der vor N26 beim Fahrdienstvermittler Uber tätig war.

Tatsächlich sind die Karten-Transaktionen neben gebührenpflichtigen Zusatzdiensten die wichtigste Einnahmequelle von N26. Die Neobank verdient als Kartenherausgeber an den Interchange-Gebühren mit, die bei Zahlungen anfallen. Die Marge ist zwar hauchdünn, aber mit einem genügend grossen Publikum, hofft man beim aufstrebenden Unternehmen, wird sich das läppern.

Derzeit schreibt N26 mit 3,5 Millionen Kunden unter dem Strich noch keinen Gewinn.

Grossbank setzt sich in Bewegung

Für ein Unternehmen, das eben erst in der Schweiz aktiv geworden ist, benimmt sich die «challenger»-Bank keineswegs bescheiden. Doch die Ansagen von N26 und anderen Neobanken wie der britischen Revolut reichen offenbar, um hierzulande grosse und etablierte Player in Bewegung zu setzen. Wohl nicht zuletzt angesichts der raschen Verbreitung von N26 & Co. hat die Credit Suisse (CS) jüngst angekündigt, 2020 ebenfalls eine digitale «Direktbank» zu lancieren. Dies, nachdem heimische Digitalbanken wie Neon und Zak bereits gestartet sind.

Hauer beobachtet diese Bewegungen scheinbar gelassen. «Alles, was die Nutzer vom Gebrauch mobiler Banklösungen überzeugt, kommt uns wieder zugute», findet er.

Geschäften ohne Arbeitsplätze

Ob die Verbreitung des Smartphone-Bankings in der Schweiz gar so entspannt vonstatten geht, muss sich noch weisen. Denn das Geschäftsmodell birgt durchaus auch Elemente, die nachdenklich stimmen. Neben den Komplikationen, denen die Kunden der rasch wachsenden Neobanken bereits heute ausgesetzt sind, bedrohen die neuen Anbieter bestehende Strukturen, ohne am Finanzplatz selber welche zu errichten.

So finden sich unter den 1'300 N26-Mitarbeitenden zwar rund 20 Schweizer. Doch kein einziger von ihnen arbeitet in der Heimat, und laut Hauer ist nicht vorgesehen, hierzulande eine N26-Tochtergesellschaft zu gründen und vor Ort Arbeitsplätze zu schaffen. «Unser Modell sieht nicht vor, in jedem unserer Märkte Niederlassungen zu eröffnen.»

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