Die Aargauische Kantonalbank sucht auf ungewöhnliche Weise einen neuen Präsidenten. Schon zuvor musste sich das Institut mit der Besetzung der Bankspitze abmühen.

Sind Sie eine integre, unabhängige und starke Persönlichkeit mit tadellosem Leumund, hoher Sozialkompetenz und einem qualifizierten beruflichen Leistungsausweis mit unternehmerischer Ausprägung? Und kennen Sie die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse des Kanton Aargau? Dann hat die Aargauische Kantonalbank (AKB) vielleicht einen neuen Job mit einem 15-Prozent-Pensum für Sie. 

2023 ganz an die Spitze

So lautet ein Inserat auf der Homepage des Staatsinstituts, das im Rahmen einer Ergänzungswahl ein neues Mitglied für seinen Bankrat (Verwaltungsrat) sucht.

Und nicht nur das: Interessenten winkt 2023 eine Chance aufs Bankpräsidium – dann muss der bisherige Präsident Dieter Egloff infolge Amtszeitbeschränkung zurücktreten.

Berufsverbot funkt dazwischen

Die AKB war für Rückfragen von finews.ch nicht zu erreichen. Doch sie hatte schon in der Vergangenheit teils Schwierigkeiten bei der Besetzung von Top-Positionen.

So sollte im Mai 2015 der ehemalige CEO der Coop Bank, Andreas Waespi, die Funktion des Direktionspräsidenten übernehmen, nachdem sein Vorgänger, Rudolf Dellenbach, altershalber zurücktreten wollte. Waespi musste aber davon absehen, da er von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) mit einem dreijährigen Berufsverbot belegt wurde.

Lohndeckel der Politik

Dellenbach stellte sich darauf für ein zusätzliches Jahr zur Verfügung, und die Suche begann von neuem. Einfacher wurde sie nicht: 2012 hatte eine unheilige Allianz aus Rechtsbürgerlichen und Sozialdemokraten im Aargauer Kantonsparlament den Cheflohn der AKB gedeckelt hat. Da in der Folge kein AKB-CEO mehr als Doppelt so viel wie ein Regierungsrat verdienen darf, also nicht mehr als rund 600'000 Franken, wollte sich offensichtlich niemand zur Verfügung stellen.

Zum Vergleich: der Peter Bühlmann, der damalige CEO der Neuen Aargauer Bank, verdiente zur gleichen Zeit mehr als 1 Million Franken pro Jahr.

Und noch ein Wechsel

Ende 2015 war das Problem dann gelöst, als die Bank mit Pascal Koradi einen Nachfolger für Dellenbach gefunden hatte, der das Amt dann im Januar 2016 auch tatsächlich antreten konnte. Doch auch seine Amtszeit währte nicht lange: Koradi nahm 2018 den Hut, nachdem die frisierten Gewinne der Postauto AG ruchbar wurden, die in Koradis Zeit als ehemaliger Finanzchef der Post fielen.

Für ihn übernahm Dieter Widmer, der da Amt auch heute noch bekleidet.

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