Die Schweizer Raiffeisen Gruppe hat im ersten Halbjahr 2021 ein sehr gutes Resultat erzielt, das sich über alle Ertragspositionen erstreckt. Bis Ende 2021 bleibe die Prognoseunsicherheit aber gross, schreibt das genossenschaftlich organisierte Finanzinstitut.

Der Gruppengewinn der Raiffeisen Gruppe Schweiz lag mit 505 Millionen Franken 45,9 Prozent über der vergleichbaren Vorjahresperiode, wie am Mittwoch zu erfahren war.

Zu diesem starken Ergebnis hätten sämtliche Ertragspositionen beigetragen. Insbesondere im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und im Zinsengeschäft verzeichnete die Gruppe ein erfreuliches Wachstum.

Wohn-Plattform lanciert

«Im operativen Geschäft konnten wir sowohl bilanz- als auch erfolgsseitig eine bemerkenswerte Steigerung verzeichnen. Bei der Strategieumsetzung sind wir auf Kurs. Mit den starken Zahlen im Vorsorge- und Anlagegeschäft, der konsequenten Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Raiffeisen-Fondspalette und im Bereich «Wohnen» mit der Lancierung der digitalen Self-Service-Plattform Liiva sind bereits erste Erfolge bei der Umsetzung sichtbar», sagte Heinz Huber, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz.

Das Zinsengeschäft, der Hauptertragspfeiler der Gruppe, wuchs mit 3,4 Prozent (+39,9 Millionen Franken) robust. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft legte im ersten Semester 2021 um 24,1 Millionen Franken auf 256 Millionen Franken (+10,4 Prozent) ebenfalls stark zu.

Starker Anstieg der Vermögensverwaltungs-Mandate

Dazu beigetragen hat insbesondere das erfolgreiche Wertschriften- und Anlagegeschäft der Raiffeisenbanken und Niederlassungen von Raiffeisen Schweiz. Die Depotvolumen stiegen um 5,7 Milliarden Franken (+15,3 Prozent) an. Die Anzahl und das Volumen der Vermögensverwaltungsmandate nahmen seit Jahresbeginn um rund zwei Drittel zu, die Anzahl Fondssparplan- und Vorsorgedepots um 13 respektive 17 Prozent.

Die Erträge aus dem Handelsgeschäft konnte die Genossenschaftsgruppe um 14,4 Millionen Franken steigern. Insgesamt lag der Geschäftsertrag mit 1,6 Milliarden Franken um 93 Millionen Franken (+6,0 Prozent) über dem Vorjahresergebnis. Der Geschäftsaufwand der Gruppe stieg – wie erwartet – moderat (+2,6 Prozent). Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals von 58,1 Prozent im ersten Halbjahr 2020 auf 56,3 Prozent.

Auflösung von Wertberichtigungen

Die rasche wirtschaftliche Erholung, die mit den Lockerungen der Corona-Schutzmassnahmen in der Schweiz einhergeht, hat sich positiv auf die Risikosituation der Gruppe ausgewirkt und führte zu einer Nettoauflösung von Wertberichtungen für Kreditrisiken in der Höhe von 12,3 Millionen Franken.

Im Bilanzgeschäft stiegen die Hypothekarforderungen im ersten Semester um 2,6 Milliarden Franken, respektive um 1,4 Prozent, auf 192,9 Milliarden Franken. Das Wachstum lag damit im Rahmen der Vorjahresentwicklung, schreibt die Bank. Der Marktanteil in diesem Geschäft sank damit jedoch ganz leicht auf 17,5 Prozent (Ende 2020: 17,6 Prozent).

Die Kundeneinlagen konnten – auch gegenüber dem bereits starken Vorjahr – über alle Landesteile hinweg nochmals deutlich gesteigert werden (+10,1 Milliarden Franken), wie die Gruppe weiter mitteilte.

Ökosystem Wohnen im Fokus

Aufgrund der Covid-19-Pandemie bleibe die Prognoseunsicherheit hoch, kommt die Bankengruppe zum Schluss. Raiffeisen geht aber davon aus, dass sich die positive Entwicklung im Kerngeschäft auch im zweiten Halbjahr 2021 fortsetzen werde.

Der Fokus im zweiten Semester liegt auf dem Ausbau des Ökosystems Wohnen, der digitalen Kanäle und des Vorsorge- und Anlagegeschäfts.

Personalie Lachapelle

Zur Nachfolgesituation an der Spitze des Raiffeisen-Verwaltungsrats machte die Gruppe keine Angaben im Communiqué. Vor Mitte Juli 2021 hatte der damalige Präsident Guy Lachapelle überraschend mitgeteilt, von seinem Amt per Ende Juli 2021 zurückzutreten.

Grund dafür war eine vergangene Liebesaffäre gewesen, wie auch finews.ch berichtet hatte. An Lachapelles Stelle sprang der bisherige Vizepräsident des Gremiums, Pascal Gantenbein, ad interim in die Bresche.  

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