Guy Lachappelle ist als Präsident von Raiffeisen Schweiz über eine frühere Liebesbeziehung gestolpert. Bezüglich der Anzeigen wegen angeblichen Wirtschafts- und Börsendelikten darf er nun aufatmen.

Die Wirtschaftsabteilung der Basler Staatsanwaltschaft hat das Verfahren wegen angeblichen Wirtschafts- und Börsendelikten eingestellt, teilte die Anwaltskanzlei von Lachappelle am Dienstag mit.

In einem persönlichen Statement zeigte sich Lachappelle «erleichtert und dankbar» über die Einstellung des Verfahrens. Die Zeit davor sei für ihn und seine Familie «sehr schwierig und emotional sehr anspruchsvoll» gewesen.

Abrupter Rücktritt

Ein Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft hat gegenüber der Agentur «Keystone-SDA» die Einstellung des Verfahrens bestätigt, ohne weitere Details nennen zu wollen. Vergangenen Juli war der Banker überstürzt von seinem Mandat bei den Genossenschafts-Banken zurückgetreten, wie auch finews.ch berichtete.

Die Frau, mit der Lachappelle eine Beziehung geführt hatte, hatte auch zwei Strafanzeige gegen ihn eingereicht. Demnach soll Lachappelle in seiner einstmaligen Funktion als CEO der Basler Kantonalbank potenziell börsenrechtlich relevante und vertrauliche Informationen weitergegeben haben. Die zweite Klage hatte sich auf Vorwürfe im Umgang mit der Frau bezogen, wie es vergangenen Juli hiess. Dazu äussern sich der Ex-Banker und seine Anwälte nicht.

Nachfolgesuche läuft

Lachappelle hatte sein Amt als Präsident von Raiffeisen per Ende Juli zur Verfügung gestellt. Den Posten hat interimistisch Pascal Gantenbein übernommen, und die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger läuft noch; noch vor Jahresende sollen die Raiffeisen-Delegierten aber einen neuen Präsidenten wähöen.

Der Basler war im November 2018 zum VRP von Raiffeisen berufen worden, nachdem die Genossenschaftsbank durch den Skandal um Ex-CEO Pierin Vincenz erschüttert worden war.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.63%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.77%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.07%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.95%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel