FTX war ein Skandal zu viel. Die Behörde, welche die Banken mit den Basler-Regeln an die Zügel genommen hat, will jetzt auch die Krypto-Szene bändigen.

Bereits Anfang 2023 will der Finanzstabilitätsrat (FSB) Empfehlungen für eine global einheitliche Regulierung von Akteuren der Krypto-Szene ausgearbeitet haben. Diese sollen dann rasch umgesetzt werden, versprach der scheidende Generalsekretär des Gremiums, Dietrich Domanski, gegenüber der britischen Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig).

Dazu soll nun auch ein Fahrplan aufgestellt werden, nach welchem sich die Finanzbehörden weltweit richten können.

Regulations-Arbitrage betrieben

Das FSB reagiert damit auf die Pleite der Krypto-Börse FTX. Diese hat mittlerweile einen Domino-Effekt in der Branche ausgelöst und den Ruf nach mehr Regeln für die Szene laut werden lassen. Akteure wie FTX haben sich in schwach regulierten Destinationen wie den Bahamas niedergelassen; die Mehrheit der Kunden stammten jedoch aus Regionen wie Nordamerika oder Europa, wo die Vorschriften für Finanzdienstleistungen zumeist engmaschig sind.

Dass FTX & Co sozusagen Regulations-Arbitrage betreiben konnten, hat auch dem FSB Kritik eingebracht.

Mittlerweile ist Sam Bankman-Fried, der Gründer von FTX, wegen Betrugsvorwürfen auf den Bahamas verhaftet worden. Ihm droht die Auslieferung in die USA, wo unter anderem die Bundespolizei FBI gegen ihn ermittelt.

Basler-Bankenregeln initiiert

Der Finanzstabilitätsrat wurde im Auftrag der G-20-Staaten im Nachgang zur Finanzkrise im Jahr 2009 gegründet. Die Aufgabe des FSB besteht darin, zur globalen Finanzstabilität beizutragen, indem regulatorische, aufsichtsrechtliche und andere Massnahmen im Finanzsektor koordiniert werden. Dazu vereinigt das FSB die für die Finanzstabilität zuständigen nationalen Behörden, internationale Organisationen und normgebende Instanzen. Der wichtigste Wurf bisher sind die Basler-Bankenregeln zur Stabilisierung der Geldhäuser nach der Finanzkrise von 2008.

Beim FSB wird die Schweiz durch die Schweizerische Nationalbank sowie das Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) vertreten.

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