Lange Zeit galt die Schweizerische Nationalbank als sehr zurückhaltend, was technologische Entwicklungen im Finanzbereich betraf. Nun wird sie eine führende Kraft hinter dem neuen Innovation-Hub der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), welche die Arbeit der Zentralbanken weltweit vernetzt, hat am (gestrigen) Sonntag mit einem weitreichenden Entschluss überrascht: Mit der Schaffung eines Innovation-Hubs erhofft sich die in Basel ansässige Organisation, die Bemühungen der Zentralbanken bezüglich innovativer Finanztechnologie besser zu koordinieren.

Der Hub soll vertiefte Erkenntnisse über die relevanten technologischen Entwicklungen, welche die Arbeit der Zentralbanken betreffen, aufgreifen und vertiefen, wie die BIZ in einer Medienmitteilung schreibt. Dabei wird der Hub zur zentralen Anlaufstelle für die jeweiligen Innovationsexperten der Zentralbanken.

Weitere Hubs folgen

Dabei arbeitet die BIZ in einem ersten Schritt mit drei Zentren zusammen, die sie in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und den Finanzmarktaufsichtsbehörden von Hongkong und Singapur etablieren will. Die drei Innovation-Hubs werden in den zwei asiatischen Finanzzentren sowie in Basel aufgebaut. In einem zweiten Schritt erwägt die BIZ sodann die Gründung von weiteren Zentren in Amerika und Europa.

Damit übernimmt die SNB eine Vorreiterrolle in der Koordination der Zentralbank-Community in Fintech-Fragen. Dies überrascht auf den ersten Blick, weil die SNB unter Leitung von Thomas Jordan etwa immer betont hat, dass sie Innovationen wie Kryptowährungen gegenüber sehr zurückhaltend ist. Anders als beispielsweise die schwedische Reichsbank ist die SNB-Spitze der elektronischen Zentralbankwährung gegenüber eher ablehnend eingestellt.

Gleichzeitig unterhält die SNB seit längerem eine Arbeitsgruppe, die sich sowohl intensiv mit diesen Fragen beschäftigt, als auch um die Koordination mit anderen Zentralbanken und der BIZ bemüht ist.

Aktive Rolle für die SNB

«Die SNB verfolgt technologische Innovationen im Finanzbereich bereits heute sehr aufmerksam und engagiert sich aktiv im Verbund der Zentralbanken, um relevante Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu beurteilen», erklärte Jordan in der Medienmitteilung. «Die SNB wird ihre Arbeiten in diesem Bereich weiter intensivieren und beim BIZ-Innovation-Hub von Beginn an eine aktive Rolle übernehmen».

So gesehen erfolgt die Vereinbarung der BIZ mit der SNB nicht ganz überraschend. Überdies wird das Basler Innovationszentrum in den Räumlichkeiten der BIZ eingerichtet und kann so vom bestehenden Know-how profitieren.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.91%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel