Noch in diesem Jahr könnte sich ein historischer Börsengang anbahnen.

Der weltweit tätige Revisions- und Beratungskonzern EY will seine Beratungssparte möglicherweise abspalten und an die Börse bringen, wie die britische Wirtschaftszeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am vergangenen Wochenende berichtete. Das Blatt hatte bereits zuvor in Erfahrung gebracht, dass das Unternehmen überhaupt eine Aufspaltung überdenke, wie auch finews.ch berichtete.

Ein solcher Schritt wäre mit grossen Risiken verbunden, würde aber Interessenskonflikte vermeiden, die sich derzeit ergeben, wenn sich das Unternehmen entweder für ein Beratungs- oder ein Revisionsmandat entscheiden muss. Beides kann EY bei einer Firma nicht übernehmen. Insofern würde eine solche Abspaltung der Beratersparte ein wesentlich grösseres Potenzial an Kundinnen und Kunden bescheren.

Partnerschaften im Wandel der Zeit

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen gemäss jüngsten Zahlen 312'000 Personen, davon sind deren 166'000 in der Beratungseinheit tätig, die im vergangenen Jahr Erträge von 26 Milliarden Dollar erwirtschaftete; demgegenüber kommt die Revisionssparte auf rund 14 Milliarden Dollar an Erträgen.

Heute ist EY als Partnerschaft organisiert, wie das früher beispielsweise die US-Investmentbank Goldman Sachs oder das Beratungsunternehmen Accenture waren. Beide gingen ebenfalls an die Börse, 1999 respektive 2001. Heute bringt es Accenture auf Erträge von 51 Milliarden Dollar und ist an der New Yorker Börse (NYSE) mit rund 200 Milliarden Dollar bewertet.

In den nächsten Monaten gefordert

Entschieden ist vorläufig noch nichts, wie der globale CEO von EY, Carmine Di Sibio, am Freitag seiner Belegschaft in einem Email mitteilte. Fest steht indessen, dass die Partner in den nächsten Monaten gefordert sind, die erwähnten Optionen zu prüfen. 

Die direkten Konkurrenten von EY, das heisst Deloitte, KPMG und PwC, die zusammen die sogenannten Big Four bilden, liessen gegenüber der «Financial Times» verlauten, dass sie keine Pläne hätten, Beratung und Revision aufzuspalten.

 

 

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