Die Schelte von J.P.-Morgan-CEO Jamie Dimon gegen den Bitcoin bringt die Fans der Kryptowährung auf die Palme. Sie schiessen scharf zurück, auch der ehemalige UBS-Innovationschef Oliver Bussmann. 

Der Chef der amerikanischen Grossbank J.P. Morgan, Jamie Dimon, geisselte den Bitcoin jüngst als einen Betrug, der sich in Luft auflösen werde. Sollte ein Händler von J.P. Morgan mit Bitcoin handeln, würde er sofort gefeuert, frotzelte Dimon an einer Investoren-Konferenz , wie auch finews.ch berichtete.

Die Schelte löste bei den Bitcoin-Verfechtern einige Empörung aus. «Den Bitcoin bloss als Mittel für Kriminelle darzustellen, ist naiv», entgegnete Chris Skinner, der globale Botschafter der in London ansässigen Fintech-Vereinigung Innovate Finance, gegenüber «Financial News»

Verfügt Dimon über Insiderwissen?

Ein anderer Kritiker warf Dimon Ignoranz vor. Er verstehe Bitcoins nicht, ansonsten wüsste er, dass Kryptowährungen ein grosses Potenzial für Banken bergen würden. Jede Innovation beginne mit kleinen Schritten. Dimons «herablassende» Kritik sei somit alles andere als weise.

Irritiert über Dimons Rundumschlag gegen die digitalen Münzen ist auch Oliver Bussmann, der ehemalige UBS-Innovationschef. Es sei schwierig, in Begriffe zu fassen, was Dimon zu dieser Kritik trieb. «Vielleicht verfügt er über Insiderwissen über die dunklen Geschäfte mit Kryptowährungen und weiss von illegalen Transaktionen zwischen Russland und China», rätselte Bussmann, der heute die Crypto Valley Association in Zug leitet.

Wovor fürchtet sich Dimon?

Wahrscheinlicher ist, dass Dimon um das traditionelle Bankgeschäft fürchtet. Denn der auf Blockchain-Technologie beruhende Bitcoin-Handel braucht die Banken nicht, um Geld von A nach B zu verschieben. Trotzdem ist Dimon aber zugute zu halten, dass er zwar den Bitcoin verteufelt, nicht aber die Blockchain-Technologie.

Bussmann zufolge stellen Kryptowährungen derzeit noch keine reale Bedrohung für Banken dar. Dies könnte aber ändern. «Es ist schwierig zu sagen, ob sich Dimon davor fürchtet.»

Fintech-Guru Bussmann glaubt nicht, dass Dimons Prognose eintrifft und sich der Bitcoin-Markt in Luft auflöst, da es sich um ein dezentrales System handelt. Egal, ob sich Bitcoin oder eine andere Kryptowährung durchsetzt, «das Konzept an sich wird definitiv überleben», so der Experte.

Schweizer Banken als Bitcoin-Pioniere

Fakt ist: Die Digitalwährung Bitcoin ist mittlerweile im Banking angekommen. Am Mittwoch hat die Tessiner Cornèr Bank zwei Tracker-Zertifikate auf Bitcoins lanciert und folgte damit der Bank Vontobel, die seit gut einem Jahr ein derartiges Anlageprodukt führt.

Und kürzlich feierten zwei Schweizer Banken eine Weltpremiere: So bietet die Falcon Private Bank als erstes Finanzinstitut überhaupt, Bitcoins direkt via Online-Banking oder über einen Kundenberater zu handeln. Dasselbe können auch Kunden der Schweizer Onlinebank Swissquote, wie auch finews.ch berichtete.

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