Die US-Justiz ist bekannt für horrende Geldbussen. Eine neue Strafe für die amerikanische Grossbank J.P. Morgan schlägt nun aber alles.

Ein Gericht in Dallas im US-Bundesstaat Texas hat die amerikanische Grossbank J.P. Morgan zu einer Geldbusse von 4 Milliarden Dollar verdonnert. Der Grund: Das Institut hat den Nachlass eines verstorbenen Airline-Managers zur Unzufriedenheit der Erben organisiert, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» schreibt.

Der Gerichtsstreit könnte als «Hopper Case» in die Geschichte eingehen, sofern das Urteil bestätigt wird. Denn der Nachlass des im Jahr 2010 verstorbenen Max Hopper war auf rund 19 Millionen Dollar geschätzt worden. Und der für die Erben entstandene Schaden, den das Gericht in Dallas feststellte, beläuft sich auf rund 5 Millionen Dollar.

Im Nachlass: 900 Flaschen Wein und 6'700 Golf-Putter

Nun soll J.P. Morgan 4 Milliarden Dollar bezahlen. Max Hopper hatte mit einem Reservationssystem für Airlines sein Vermögen gemacht, jedoch kein Testament hinterlassen. Die Hinterbliebenen setzten J.P Morgan als Verwalterin ein, um den Nachlass zu ordnen und unter den Hopper-Familienmitgliedern aufzuteilen.

Die Bank liess sich gemäss den Klägern damit Zeit – viel zu viel Zeit. Fünf Jahre habe J.P. Morgan gebraucht, um die Vermögenswerte freizugeben. Neben Kunstobjekten, Schmuck und 900 Flaschen Wein handelte es sich dabei auch um eine Sammlung von 6'700 Golf-Puttern, wie die Anwälte der Familie Hopper festhielten.

«Sie glauben, sie könnten sich alles erlauben»

Die Bank habe die Familie furchtbar schlecht behandelt, hielt Jo Hopper in einem Statement fest. Das Urteil werde auch andere davor schützen, von Banken schlecht behandelt zu werden, die glaubten, sie könnten sich alles erlauben.

Das Gericht urteilte, J.P Morgan habe betrogen und Vertragsbruch begangen. Gerichtsdokumente zeigen, dass einige Jurymitglieder gar eine Busse von 8 Milliarden Dollar verhängen wollten.

Chance auf Berufung

Die Höhe solcher Bussen wird in den USA oftmals nicht anhand des entstandenen Schadens berechnet, sondern anhand der Bewertung des Verursachers. Im Fall von J.P. Morgan beläuft sich die Kapitalisierung auf 330 Milliarden Dollar.

Eine Bestimmung des Supreme Court besagt allerdings auch, dass die Höhe von Bussgeldern proportional zum effektiven Schaden stehen müsse. Somit bestehen für J.P. Morgan, welche das Urteil anfechten will, also doch Chancen, nicht ganz so tief in die Taschen greifen zu müssen.

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