Die Basler Privatbank hat letztes Jahr operativ gut gearbeitet. Doch ganz zum Schluss hat es den Teilhabern von Baumann & Cie das Ergebnis verhagelt.

Letzten Dezember wussten die beiden voll haftenden Teilhaber Matthias Preiswerk und Daniel Rüedi: 2018 würden sie nicht an das starke Resultat vom Vorjahr anknüpfen können.

Stattdessen wies Baumann & Cie für das abgelaufene Jahr mit 15,4 Millionen Franken einen um 12 Prozent tieferen Reingewinn aus. Dies, obwohl der operative Gewinn im Rahmen eines Umbaus der Prozesse um 40 Prozent hatte gesteigert werden können, wie die Banker am Montag vor Journalisten erklärten.

«Eingelockt» bei Polyphor

Der Grund für den Rückschlag liegt in den Beteiligungen, ein Geschäft, das traditionell stark zum Ergebnis der kleinen Privatbank beiträgt. Hier erlitt das Institut einen nach eigenen Angaben namhaften Buchverlust auf dem Anteil an der Biotech-Firma Polyphor. Nach dem Börsengang (IPO) an der Schweizer Börse SIX im vergangen August haben die Titel die Hälfte ihres Werts verloren. Langzeitaktionärin Baumann konnte nichts anderes tun als zusehen, da sie während einer Lockup-Periode von zwölf Monaten ihre Position in Polyphor nicht antasten darf.

Die beiden Teilhaber nahmen das im Rückblick vom Montag sportlich; dass die beiden Lead-Investmentbanken beim IPO, die UBS und die Deutsche Bank, den Kurs nicht stützen konnten, sei allerdings «unglücklich», befanden sie.

Strafzinsen bezahlt

Auch sonst hatte die Privatbank mit Gegenwind zu kämpfen. Nicht nur die schwierige Börsenlage, sondern auch die Strafzinsen der Schweizerischen Nationalbank belasteten das Geschäft. Die «Freigrenze» zum Negativzins liegt bei Baumann & Cie bei rund 105 Millionen Franken. Die Bank schob letztes Jahr aber rund 500 Millionen Franken an Liquidität vor sich her. Schliesslich erwies sich auch das Neugeldwachstum vor dem Hintergrund personeller Wechsel als beschränkt.

Demgegenüber hat das Institut, das neben Basel Niederlassungen in Zürich und Olten unterhält, die Kosten im Griff. Sach- und Personalausgaben konnten bei verringertem Mitarbeiterbestand um 6,7 und 7,1 Prozent gesenkt werden. Die Kosten-Ertrags-Rate (CIR) kam damit bei im Branchenvergleich starken 51,4 Prozent zu liegen.

Schwung holen fürs Jubiläum

Damit scheint die 2018 eingeleitete Strategie «Baumann 2020» zumindest operativ auf gutem Weg zu sein. Das nächste Jahr zählt dann besonders: Dann wird die Teilhaber-Bank 100 Jahre alt.

 

 

 

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