UBS-CEO Sergio Ermotti beleuchtet die Pläne der Schweizer Grossbank für seine Nachfolge – und auch seine eigenen Präferenzen.

Das Thema der Nachfolge von Sergio Ermotti, der 2011 zum CEO der UBS ernannt wurde, brennt seit dem Tag unter den Nägeln, als über eine allfällige Bewerbung des Investmentbankers Christian Meissner spekuliert wurde (finews.ch berichtete).

Ermotti, ein 59-jähriger Tessiner, der keine Anzeichen von Amtsmüdigkeit zeigt, war schon immer zurückhaltend gegenüber seinen eigenen Rücktrittsplänen. Seine Leistungen für die UBS haben ihn in eine Position der vermeintlichen Unantastbarkeit gerückt. Jedenfalls scheint er bestimmen zu wollen, wann und wie er geht.

«Ich bin nicht unsterblich»

Am Dienstag sagte er vor Journalisten, dass dies nicht so schnell geschehen werde – und signalisierte, dass er es vorziehen würde, dass sein Nachfolger aus den Reihen der UBS komme, anstatt einen Aussenseiter für die Leitung der grössten Schweizer Bank einzustellen.

«Ich bin nicht unsterblich. Irgendwann wird sich jemand um meine Nachfolge kümmern müssen, aber diese Veränderungen sind noch Jahre entfernt», sagte Ermotti auf die Frage, wie lange er noch bleiben möchte.

Die Diskussionen und Artikel über seine Nachfolge fände er unterhaltsam: «Es ist eine Mischung aus Spass an der Lektüre meines Nachrufs und in manchen Fällen ein wenig wie eine Mücke inmitten eines sehr heissen Sommers, die immer um mein Ohr schwirrt und etwas ist, das man loswerden möchte.»

«Respektlos gegenüber dem Team»

Ermotti sagte, er habe bereits im ersten Monat nach seiner Ernennung zum CEO – das war im Jahr 2011 – mit der Diskussion über seine eigene Nachfolge begonnen, weil er sie als einen wesentlichen Teil seines Jobs betrachte.

Nach dem Ausscheiden von Private Banking-Chef Jürg Zeltner vor einem Jahr und Investmentbank-Chef Andrea Orcel vor fünf Monaten habe die Ersatzbank für Ermottis Posten jedoch enorm an Breite verloren, sagen Insider und Headhunter.

Und doch: «Die Behauptung, dass automatisch ein externer Kandidat der Nachfolger wird, ist nicht nur historisch falsch, sondern auch respektlos gegenüber meinem Team», sagte Ermotti. Darum hat die UBS signalisiert, dass sie an ihrer Präferenz für die Pflege interner Kandidaten für die Top-Stelle festhält. 

Ermotti beendete das Thema und die Fragerunde mit dem Hinweis, dass Journalisten jetzt mehr lästige Moskitos als unterhaltsame Pausen sind: «Ich denke, für mich wird dieses Kapitel jetzt ein wenig langweilig, okay?»

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