Der asiatische und der chinesische Wealth-Management-Markt kostet Schweizer Banken hohe Investitionen. Ob sich das auszahlt? Asienexpertin Shruti Advani äussert gegenüber finews.ch-TV ihre Zweifel.

In der nach Wachstum lechzenden Private-Banking-Branche gilt China als die Antwort. Insbesondere die UBS und die US-Konkurrentin Citigroup verfolgen eine aggressive Vorwärtsstrategie für diesen riesigen Markt, andere Konkurrenten wie die Credit Suisse folgen dichtauf.

Indessen haben sich die jahrelangen Anstrengungen und hohen Investitionen noch in keiner Weise ausgezahlt – und die Banken beginnen sich zu fragen, warum das so ist.

Ein Markt ist kein Geldautomat

Asien-Redaktorin Shruti Advani rät im Interview mit finews.ch-TV, zu etwas Abstand. «Vielleicht wäre es an der Zeit, die Gesamtstrategie für die asiatischen Märkte zu überdenken», sagt sie. 

 

«Diese Märkte sind schlicht nicht der Geldautomat, den sich Banken versprochen haben.» Sie antwortet mit einem klaren «Nein» auf die Frage, ob irgendein ausländisches Institut in China nennenswertes Geld verdient. «Das versucht auch niemand zu verheimlichen. China ist derzeit noch mitten in der Investitionsphase für die meisten Banken.»

Hingegen würden nur wenige Institute zugeben, dass der asiatische Raum insgesamt ein schwieriges Pflaster ist. Advani, die lange in Hongkong lebte und dort Chefredaktorin der Branchenpublikation «Asian Private Banker« war, beobachtet, dass ausländische Banken ihre China-Strategie oftmals leicht ändern oder anpassen – je nachdem, wie die Geschäfte in den anderen Märkten laufen.

China, um Einbussen wettzumachen

«Sinken die Ertragszahlen in der Schweiz oder in anderen etablierten Märkten, scheinen die Banken sich intuitiv verstärkt auf China konzentrieren zu wollen, um die Einbussen wettzumachen», sagt Advani.

Dass China derzeit so dominiere in den Wachstumsplänen sei der Grund dafür, dass die Wealth Manager sonst kaum Alternativen sähen, wo sie sonst investieren sollten. «Trotz all der regulatorischen Hürden und Frustrationen, die das Geschäfte machen in China mit sich bringen, wollen die Banken dort ihr Geld ausgeben», beobachtet Advani. 

 

 

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