Die zahlungsunfähige New Yorker Finanzfirma bereitet den Konkurs vor. Dies, weil die vom Archegos-Debakel betroffenen Banken Geld einfordern – die UBS geht offenbar sogar einen Schritt weiter.

Archegos Capital, das New Yorker Family Office des ehemaligen Hedgefonds-Managers Bill Hwang, geht in die Insolvenz. Wie die britische Zeitung «Financial Times»(Artikel bezahlpflichtig) aus anonymen Quellen berichtete, hat das Unternehmen Berater eingestellt. Diese sollen helfen, das Geschäft herunterzufahren und die Forderungen der Banken begutachten.

Was noch zu holen ist

Eine halbes Dutzend Geldhäuser haben mit Archegos bis anhin 10 Milliarden Dollar verloren. Dies, weil sie der Finanzfirma Kredite im Umfang von bis zu 50 Milliarden Dollar gewährten. Als die Schuldnerin wegen geplatzten Aktienwetten zahlungsunfähig wurde, blieben die Geldhäuser vergangenen März auf hohen Verlusten sitzen. Nun versuchen sie, ein Teil des Geldes von Archegos zurückzuholen.

Laut Medienberichten hat Hwang mit der Firma ein Vermögen von 10 Milliarden Dollar angehäuft, das sich aber nun grösstenteils in Luft aufgelöst haben dürfte.

Dem Bericht zufolge planen die Institute, Archegos mit so genannten «Letters of Demand» zu betreiben. Der nächste Schritt wäre die Klage auf Schadenersatz. Ebenfalls lassen die Banken abklären, ob ihnen Hwang Details zum Geschäft mit Konkurrenten verschwiegen hat. Keines der Institute wollte gegenüber der «Financial Times» dazu Stellung nehmen.

War es Betrug?

Offenbar zählt aber die Schweizer UBS zu den Banken, die untersuchen, ob sie von Archegos auf betrügerische Weise zu Geschäften verlockt worden sind.

Die Pleite von Archegos im vergangenen März hat die CS mit bisher 4,7 Milliarden Dollar am schwersten von allen involvierten Banken getroffen. Bei der Schweizer Konkurrentin UBS schlug die Pleite mit immerhin 774 Millionen Dollar zu Buche. Fürs zweite Quartal 2021 warnte die UBS vor weiteren 87 Millionen Dollar Verlust; bei der CS dürften es im zweiten Jahresviertel nochmals 600 Millionen Franken werden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.8%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.31%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.65%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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