Die Vertreterinnen und Vertreter der Raiffeisenbanken haben Thomas Müller zum Verwaltungsrats-Präsidenten gewählt. Das Wahlergebnis ist aber alles andere als überwältigend.

Der neue Präsident von Raiffeisen Schweiz heisst Thomas Müller. Am Ende des Wahlprozesses erhielt er 76 Prozent der Stimmen der Vertreterinnen und Vertreter der Raiffeisenbanken, hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Für eine Wahl an einer Generalverammlung eines Schweizer Unternehmens ist das ein tiefer Wert. Müller wird damit Nachfolger des im vergangenen Sommer überstürzt zurückgetretenen Guy Lachappelle.

Zudem wurde Sandra Lathion mit über 94 Prozent als Mitglied in das Gremium gewählt, wie es weiter heisst. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation erfolgte die Abstimmung schriftlich über eine elektronische Plattform.

Wahl bis zur GV 2022

Müller und Lathion nehmen ihre Positionen per sofort wahr und treten in die laufende Amtszeit ein. Sie sind bis zur Generalversammlung 2022 gewählt. Pascal Gantenbein, der das Gremium nach dem Rücktritt von Lachappelle interimistisch angeführt hatte, wird wiederum das Amt als Vizepräsident innehaben, wie es weiter hiess.

Müller, der dem Verwaltungsrat bereits seit 2018 angehört, bedanke sich für das in ihn gesetzte Vertrauen. Raiffeisen verfüge mit ihrem genossenschaftlichen Geschäftsmodell und ihrer einzigartigen Kundennähe über eine ausgezeichnete Basis, sei operativ gut unterwegs und habe mit der Gruppenstrategie die Weichen für die Zukunft gestellt, wie er betonte.

Nicht ganz geräuschlos

Im Vorfeld der Wahl hatte es in den Medien Diskussionen um Müllers frühere Tätigkeit als Finanzchef bei der Basler Privatbank Sarasin gegeben. Die heutige J. Safra Sarasin hatte umstrittene «Cum-Ex»-Finanzprodukte an Kunden verkauft. Müller sei «im Rahmen des Rekrutierungsprozesses auf Rechts- und Reputationsrisiken geprüft» worden. Es bestünden keinerlei Vorbehalte, hatte Raiffeisen betont.

Sein Vorgänger Lachappelle war im Sommer überraschend zurückgetreten, nachdem gegen ihn eine Strafanzeige wegen angeblicher Wirtschafts- und Börsendelikte in seiner früheren Tätigkeit als CEO der Basler Kantonalbank (BKB) eingereicht wurde. Das Verfahren wurde inzwischen eingestellt.

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