Trad-Bank schlägt Neo-Banken im Gebührenvergleich

Der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die Kosten von Smartphone-Banken und etablierten Banken in der Schweiz unter die Lupe genommen. Zwar punkten die Neo-Banken vor allem bei den Kosten im Ausland, eine Trad-Bank ist aber noch günstiger.

Banking mit geringen Jahreskosten ist möglich: Das ist das Ergebnis eines Gebührenvergleichs des Online-Vergleichsdienst moneyland.ch.

Bei dem Berechnungsmodell wurden Banking-Aktivitäten angenommen, die einen vergleichsweise hohen Auslandseinsatz annahmen. Das beinhaltete einen Karteneinsatz im In- und Ausland für je 10'000 Franken, im Ausland verteilt auf Euro, Dollar und thailändische Baht. Auch die Gebühren für sieben Bargeldbezüge an Bankomaten, die Nutzung eines Privatkontos mit Kosten für den Zahlungsverkehr sowie die gutgeschriebenen Zinsen flossen in die Berechnung ein.

In dem Vergleich der Neobank-Angebote lag Radicant vorne. Hier fielen nach dem Modell Jahreskosten von 8.80 Franken an. Die nachfolgenden Plätze belegen Alpian 44.50 Franken), Neon Plus (86.70 Franken), Neon Free (109.70 Franken) und Yuh (110.70 Franken). Bei Zak Plus, dem teuersten Angebot im Neo-Feld, betrugen die Kosten 216.80 Franken.

Doch die dem Feld der traditionellen Institute zugerechnete Bank WIR schnitt mit einem Bankpaket noch günstiger ab. Inklusive der Zinsen resultierte hier sogar eine Gutschrift von 1.70 Franken.

Grosse Kostenunterschiede bei traditionellen Banken

Auch die Auswertung der Kosten bei den traditionellen Banken zeigt grosse Unterschiede. Auf Platz zwei in diesem Segment liegt die Zürcher Kantonalbank mit Kosten von 152.65 Franken ein, gefolgt von Valiant mit 255.90 Franken. Am teuersten sind demnach die Bank Cler mit Kosten von 418.40 Franken und die Migros Bank mit 368.60 Franken. UBS kommt mit ihrem günstigsten Angebot «key4» hier auf 309.85 Franken Jahreskosten.

Wechselkursaufschläge und Transaktionsgebühren

Die Auswertung zeige, dass die hohen Kosten bei vielen traditionellen Banken vor allem auf die Gebühren für die Auslandsnutzung zurückzuführen sind. Einen grossen Einfluss haben auch die Aufschläge auf den Wechselkurs. Bei den besten Anbietern beträgt er lediglich etwa 0,1 Prozent, bei anderen Banken hingegen inklusive Transaktionsgebühren bis zu 4,2 Prozent. Bei den Neo-Banken liegen die Fremdwährungs- oder Wechselgebühren zwischen 0,1 Prozent (Radicant) und 1,9 Prozent (Zak). Auch die Bank WIR berechnet Kosten in allen drei Währungen von 0,1 Prozent.

«Wem ein persönlicher Kontakt und eine persönliche Beratung in einer nahegelegenen Filiale wichtig ist, dürfte sich eher von einer etablierten Bank statt einer Smartphone-Bank angesprochen fühlen», sagt Ralf Beyeler, bei Moneyland Experte für Telekom und Geld. Doch auch Konsumentinnen und Konsumenten, die ihrer Hausbank treu bleiben wollen, könnten für Einkäufe und Bargeldbezüge im Ausland zusätzlich eine Neobank nutzen.