Schaffhauser Kantonalbank leidet unter Niedrigzinsen
Die Kantonalbank aus dem Nordostkanton hat im ersten Semester einen deutlichen Einbruch beim Geschäftserfolg hinnehmen müssen. Die tiefen Zinsen belasten das Geschäft.
Die Schaffhauser Kantonalbank (SHKB) hat im ersten Halbjahr trotz steigender Kundenausleihungen und Kundengelder deutlich weniger verdient. Der Halbjahresgewinn ging um knapp einen Drittel zurück.
Im Vergleich «ausserordentlich starken Vorjahr» habe man ein «solides, jedoch deutlich tieferes Ergebnis» erreicht, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.
Der Geschäftserfolg ging zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 32,7 Millionen Franken zurück. Der Halbjahresgewinn sank um gar 32 Prozent auf 22,8 Millionen Franken.
Wichtigster Ertragspfeiler schwächelt
Der Bruttoerfog im Zinsengeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler des Finanzhauses, ging um 24 Prozent auf 40,4 Millionen Franken zurück und im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft betrug das Minus 6,4 Prozent auf 20,7 Millionen Franken. Dem steht ein um 7,3 Prozent höherer Erfolg aus dem Handelsgeschäft von 7,7 Millionen Franken gegenüber.
Der Rückgang der Leitzinsen auf 0 Prozent Mitte Juni 2025 – nach dem Ende der letzten Negativzinsphase im Jahr 2022 – haben zu einem neuen Tiefpunkt bei den Zinserträgen geführt, schreibt die Bank weiter. Besonders stark betroffen seien Geldmarkthypotheken, die aufgrund ihrer hohen Zinssensitivität Ertragseinbussen verzeichnen. Der Betriebsertrag nahm damit insgesamt um 14 Prozent auf 71,3 Millionen Franken ab.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich nur leicht um 0,7 Prozent auf 35,9 Millionen Franken.
Höhere Kundenausleihungen
Eine höhere Kundenaktivität habe man vor allem im ersten Quartal gesehen. Im Halbjahr stiegen die Kundenausleihungen um 1,0 Prozent und die Kundengelder um 1,4 Prozent.
Man habe gezielt in Digitalisierung und Beratung investiert, heisst es weiter. Die Einführung eines neuen CRM-Systems und die digitale Kontoeröffnung hätten das Kundenerlebnis verbessert. Der strategische Personalaufbau verlaufe erfolgreich, die Fluktuation bleibe tief.
Trotz des anspruchsvollen Marktumfelds schaue man zuversichtlich in die Zukunft. Die anhaltend starke Hypothekennachfrage, erfreuliche Neukundenzugänge sowie die positive Entwicklung im Anlagegeschäft würden das Vertrauen in die Bank belegen.