Die Schweiz soll laut dem Bundesrat bis 2019 eine einheitliche digitale Identität erhalten. Das geht nicht ohne die Banken, finden die Initianten.

Die eID könnte schon in zwei Jahren Realität sein. Die digitale Identität soll es Schweizern künftig ermöglichen, Online-Dienstleistungen sicher und einfach zu erledigen. Das teilten die Initianten der Lösung, darunter der Verband Swiss Fintech Innovations (SFTI), am Freitag mit.

Der Mitteilung zufolge sind Bund, die Kantone und Gemeinden wichtige Vertrauensdienste, die in die Lösung miteingebunden werden müssen. Die Aufgabe des Staates ist die Zertifizierung und Überwachung des eID-Systems, heisst es. Dabei sollen Nutzer die Hoheit über ihre Daten behalten.

Banken als Treiber

Laut dem SFTI braucht es aber auch die Banken des Landes. Sie sollen in das staatlich organisierte System eingebunden werden, um die eID kostengünstig und rasch in der gesamten Schweiz einzuführen.

Denn: Banken haben eine hohe Kundenabdeckung und können so für eine rasche Verbreitung der digitalen Identität sorgen. Zudem verfügen sie über sichere Authentifizierungsmittel und das Vertrauen der Endkunden, so die Unterstützer des elektronischen Passes.

UBS und Credit Suisse gegen Post und SBB

So weit, so nachvollziehbar. Allerdings werden in der Schweiz gleich mehrere digitale Identitäten forciert – und die Banken bilden dabei ein wichtiges Lager. Vorreiterin dort ist die UBS. Sie ermöglichte es ihren Kunden letzten März, rechtsverbindliche Dokumente elektronisch zu unterschreiben, wie auch finews.ch berichtete. Aufseiten der UBS sind dem Vernehmen auch die Credit Suisse und der Telekomriese Swisscom.

Mit ihrer eigenen Lösung halten die Staatsbetriebe Post und SBB dagegen. Die von ihnen propagierte SwissID gründet auf der vom Bund vor sieben Jahren vorgestellten SuisseID-Lösung, die sich allerdings nicht durchsetzte. Das zeigt: Auch im grenzenlosen Cyberspace denkt die Schweiz noch reichlich föderal.

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