Fakt ist, dass das Ehepaar Breitman nach wie vor die Kontrolle über das geistige Eigentum von Tezos innehat und auch die technologische Entwicklung anführt. «Sie scheinen im Vorteil zu sein, auch wenn Gevers das Geld kontrolliert», sagte Meisser.

Eine zweite Tezos-Stiftung

In der Tezos-Community, grösstenteils Investoren und Entwickler, steigt die Frustration über Gevers Hinhalte-Taktik weiter. Kürzlich haben Mitglieder der Community eine zweite Tezos-Stiftung mit dem Namen T2 gegründet. Diese könne das Tezos-Netzwerk ebenfalls starten, sofern dies notwendig würde, hiess es.

Doch spielt das aus dem ICO eingenommene Geld weiterhin eine Schlüsselrolle. Denn Programmierer und Ingenieure in Paris wie im Silicon Valley sind teuer. Auch der zahlreiche Anwälte beschäftigende Streit zwischen den Breitmans und Gevers verschlingt viel Geld. Den Zugriff auf dieses hatten die zuständigen Banken als Folge des Streits eine Zeit lang blockiert.

Genug Geld für alle

Doch nun hat die Tezos-Stiftung auch die Kontrolle über die Mittel wiedererlangt. Der Stiftungsrat stehe in Verbindung mit allen Parteien, sagte ein Sprecher der Tezos-Stiftung zu finews.ch, ohne nähere Angaben zu machen.

Was geschieht, wenn der Tezzie-Token an der Tezos-Stiftung vorbei lanciert wird, ist unklar. Tauwetter zwischen den beiden Streitparteien wäre der beste Weg, das Dilemma zu lösen, sagte Meisser. «Der ICO hat genügend Geld für alle Beteiligten eingebracht.»

Eine gemeinsame Verteidigungslinie?

Ob die Sammelklagen mit dem Tezzie-Launch ebenfalls vom Tisch wären, ist hingegen unwahrscheinlich. Das könnte ein gemeinsamer Schachzug der Breitmans und Gevers sein, bevor im März weitere Verhandlungen geführt werden, sagte Stephen Palley, ein Tech-Anwalt in den USA.

«Es ergäbe Sinn, wenn die Breitmans und ihre Firma DLS sowie die Tezos-Stiftung sich darauf verständigen würden, dass die Tezzie-Token werthaltig sind», sagte Palley zu finews.ch. «Das würde die Welle von Sammelklagen zwar nicht abwenden. Doch immerhin wären die Token da und die beiden Parteien würden eine gemeinsame Verteidigungslinie bilden, was ihre Position als Beklagte deutlich verbessert.»

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