Die Chefin der Technologie-Börse Nasdaq Adena Friedman wartet mit einem brisanten Vorschlag auf: In Zukunft sollen Unternehmen am Nasdaq einer Diversity-Quote unterliegen.

Rund 3'000 an der US-Börse Nasdaq notierte Unternehmen könnten in Zukunft gezwungen werden, ihre Teppich-Etage weniger männlich und weiss zu gestalten. Ein Vorschlag der Nasdaq-Chefin Adena Friedman fordert, dass die Unternehmen neu Verwaltungsräte einstellen, welche die vielfältige Bevölkerung der USA besser repräsentieren.

Konkret hat das Unternehmen am Dienstag der Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, SEC) einen Vorschlag vorgelegt, der von allen an der Börse notierten Unternehmen verlangt, die Aufschlüsselung ihrer Verwaltungsräte nach ethnischer Herkunft, Geschlecht und sexueller Orientierung offenzulegen. Wird er von der SEC genehmigt, können Unternehmen, die sich nicht daran halten, von der Börse genommen werden, wie einer Medienmitteilung der Nasdaq entnommen werden konnte.

Zwei Minderheiten im Team

Weiter würde Friedmans Vorschlag von den meisten an der Nasdaq notierten Unternehmen auch verlangen, dass sie mindestens zwei Verwaltungsräte aus zwei unterrepräsentierten Minderheiten stellen müssen. Dazu zähle auch die LGBTIQ-Gemeinschaft.

Doch Nasdaq fordert nicht nur, sondern will auch bei der Umsetzung helfen: Die Börse will weiter eine Partnerschaft mit Equilar, einem Anbieter von Datenlösungen für die Unternehmensführung, einführen, um an der Nasdaq notierte Unternehmen bei der Planung der neuen Verwaltungsratsbesetzungen zu unterstützen. 

Schweiz kennt keine Quote

Die Schweiz kennt bis anhin keine solche fixe Quote. Ab nächstem Jahr gelten aber in Verwaltungsräten grosser börsenkotierter Unternehmen Geschlechterrichtwerte: Neu sollen dann Frauen zu jeweils mindestens 30 Prozent vertreten sein, in Geschäftsleitungen zu mindestens 20 Prozent. Betroffen davon sind etwa 200 Unternehmen.

Im Gegensatz zur Quote sind diese Richtwerte aber nicht sanktionierbar. Unternehmen, die den Richtwert nicht erreichen, müssen bloss im Vergütungsbericht die Gründe sowie Massnahmen zur Verbesserung darlegen.

 

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