Geschäftskunden haben beim Thema Nachhaltigkeit hohe Erwartungen an ihre Banken. Viele sehen ESG als Chance, um neue Geschäftsfelder zu erschliessen, sagt Marc Steinkat, CEO der Commerzbank Schweiz.

Laut einer Studie der Commerzbank Schweiz zur Haltung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu den Themen Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit sieht sich eine grosse Mehrheit gut gerüstet. «Nachhaltigkeit ist für die meisten ein Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung», sagte Marc Steinkat, der Chef der Commerzbank Schweiz, bei der Vorstellung der Studie am Mittwoch in Zürich.

Der Manager sieht beim Thema ESG (Environment, Social, Governance) auch die Banken in der Pflicht. «Sie haben ihren Kunden gegenüber eine Informationsaufgabe und müssen sie bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Geschäftsmodelle unterstützen.» Der CEO der Schweizer Commerzbank-Tochter sieht hier im Austausch zwischen Bank und Kunden «noch Luft nach oben», insbesondere wenn es etwa um Förderprogramme, staatliche Ausschreibungen oder um ESG-Taxonomie geht, also der einheitlichen Klassifizierung von Massnahmen.

Primär Image- und Reputationsthema

Für die Mehrheit der befragten Unternehmen ist ESG derzeit primär ein Image- und Reputationsthema, lautet ein Ergebnis der Umfrage. Die geschäftlichen Potenziale würden derzeit noch nicht umfassend gehoben. Chancen werden neben der Stärkung der sozialen Verantwortung vor allem bei der Optimierung der Prozess- und Kosteneffizienz gesehen, der Stärkung der Kundenbindung und der Unternehmenssicherung. Immerhin knapp 60 Prozent sehen auch bei der Erschliessung neuer Geschäftsfelder Potenzial.

Die Covid-19-Krise hatte dabei auf die strategische ESG-Ausrichtung keine Auswirkungen. «Wenn sich die Pandemie lichtet wird das Thema wieder Fahrt aufnehmen», ist Steinkat überzeugt.

Im Vergleich zu einer in Deutschland unter KMU durchgeführten Studie lägen die Schweizer Firmen vorn und seien agiler. Der Anteil der Firmen mit einer klaren Nachhaltigkeitsstrategie sei höher und auch die Umsetzungsquote, etwa in der Kreislaufwirtschaft, sei besser. Zudem hätten in der Schweiz knapp 60 Prozent der Firmen bereits Investitionen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus vorgenommen.

Unsicherheiten

Als Hindernis werde vor allem gesehen, dass Aufwand und Ertrag oft nur schwer abzuschätzen seien. Auch die hohe Arbeitsbelastung und fehlendes Fachpersonal werden als Hemmnisse gesehen, ebenso wie Unsicherheiten bei der technologischen Entwicklung oder den gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Bei der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführten Studie wurden in der Schweiz rund 140 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, Baugewerbe, Dienstleistungssektor und Handel befragt. Davon wiesen 34 Firmen einen Umsatz von mehr als 110 Millionen Franken auf.

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