Die Liechtensteinische Landesbank will das Geschäftsvolumen deutlich erhöhen. Eine Akquisition ist dafür unumgänglich, erklärt Roland Matt, CEO der Bank aus Vaduz.

Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat im ersten Semester des laufenden Jahres erstmals seit 2010 wieder einen positiven Saldo bei den Neugeldern verbuchen können. Insgesamt sind der Bank mit Sitz in Vaduz 731 Millionen Franken zugeflossen, wie auch finews.ch berichtete.

Für 2020 hat sich die LLB mit der Strategie «Stepup 2020» zum Ziel gesetzt, nachhaltig profitables Wachstum zu erreichen. In diesem Kontext soll das Geschäftsvolumen (Kundenvermögen und Kundenausleihungen) von derzeit 60 auf 70 Milliarden Franken gesteigert werden. 

«Wir wachsen in beiden Dimensionen überdurchschnittlich. Trotzdem wird eine Akquisition nötig sein, um das Ziel von 70 Milliarden Franken zu erreichen», erklärt Roland Matt, CEO der LLB, im Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» vom letzten Samstag (Artikel bezahlpflichtig).

Schweizer Private-Banking-Markt im Visier

Matt, der die LLB seit 2012 führt, zielt auf eine Übernahme in den drei Heimmärkten Österreich, Liechtenstein und Schweiz. «Wir führen deshalb viele Gespräche und knüpfen Kontakte», so der CEO weiter.

In der Schweiz steht laut Matt eine Akquisition im Private Banking oder Retailbanking auf dem Radar. Mit der Bank Linth hat die LLB seit 2007 eine Tochtergesellschaft, die in beiden Geschäftseinheiten tätig ist.

Für Österreich kommt eine Übernahme im Private Banking infrage. In Liechtenstein ist die LLB an Zukäufen im Private-Banking-, Retail- und Intermediärgeschäft interessiert, sagte Matt.

Vielversprechendes Fondsgeschäft

Wachstumschancen sieht der 47-jährige Bankchef auch im Fondsgeschäft, das bereits im ersten Halbjahr 2017 stark zugelegt hat. Hier hat Liechtenstein gegenüber der Schweiz einen Standortvorteil. Als EWR-Mitglied kann Liechtenstein so genannten Ucits-Fonds und seit Herbst 2016 auch alternative und geschlossenen Fonds den freien Zugang zum europäischen Markt anbieten.

«Über unsere Fondsgesellschaft ergeben sich damit insbesondere für Schweizer Asset Manager interessante Möglichkeiten entlang der ganzen Wertschöpfungskette», sagt Matt.

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