Als einer der ersten Investoren ist Julius Bär in die Formel E eingestiegen. Die Privatbank fördert aber auch historische Luxuskarossen – wie das für das Institut zusammenpasst.

Bald ist es soweit. Wenn alles klappt, surren am 10. Juni Formel-E-Boliden durch Zürich – abgasfrei und ohne ohrenbetäubendes Geknatter. Damit ist Julius Bär ein veritabler Marktingcoup gelungen: Die Privatbank ist seit der ersten Stunde globaler Partner, Hauptsponsor und Investor der Formel-E-Rennserie.

Bei den «Bären» verantwortet Marco Parroni, Leiter Global Sponsoring und stellvertretender Leiter Marketing, die Partnerschaft mit der Formel E. Der Schweiz-Italiener sitzt seit vergangenem Herbst auch im Global Advisory Board, das für die zukünftige Ausrichtung der Formel E verantwortlich ist.

Laut Parroni besteht zwischen der abgaslosen Rennserie und seinem Arbeitgeber ein optimaler Fit. «Wir haben eine sehr gute Beziehung aufgebaut und wir sehen uns als Teil der Formel-E-Familie, mit der wir den Pioniergeist, die Visionen und das Interesse an Nachhaltigkeit und moderner Mobilität durch alternative Technologien teilen», erklärte er jüngst im Interview mit «Motorsport.com».

Pfeilschnelle Plakatsäulen

Der kleine «grüne» Bruder der klassischen Formel 1 stösst auf immer mehr internationalen Zuspruch. So wollen künftig auch Porsche und Mercedes mit eigenen Elektromobilen in den Wettbewerb eingreifen. Zudem wurden zusätzliche Austragungsorte wie Santiago de Chile, Rom oder eben Zürich in die Rennserie aufgenommen. Der Glamour-Faktor kommt aus Hollywood. So mischt Filmstar Leonardo Di Caprio als Mitbesitzer des Formel-E-Teams Venturi mit.

Das Logo von Julius Bär tragen die Rennwagen somit in immer weitere Teile der Welt. Doch Bär geht es um mehr als nur um reines Marketing, betont Parroni. «Was uns am meisten überzeugt hat, ist die Möglichkeit, neue Technologien, die im Rennsport entwickelt werden, in die Strassenproduktion einfliessen zu lassen», erklärt der Manager.

Premiere am Genfer Autosalon

Vor diesem Hintergrund ist der zu Beginn des Jahres erfolgte Einstieg des Schweizer Technologieunternehmens ABB in die Formel E als weiteren Hauptsponsor ein wichtiger Schritt, so Parroni weiter.

ABB rollt denn auch gleich einen überarbeiteten Elektroboliden namens «Gen2» an den Start. Die Batterie des ultraflachen Stromers ist doppelt so leistungsfähig wie das Vorgängermodell, so müssen die Fahrer während des Wettkampfs nicht mehr den Wagen wechseln. Im Einsatz steht er ab Herbst 2018, gezeigt wird der Rennwagen am diesjährigen Genfer Autosalon im kommenden März. 

Vergangenheit und Zukunft im Verbund

Doch der Traditionsbank Julius Bär haben es nicht nur emissionsfreie Automobile angetan. Die «Bären» stehen auch auf konventionelle Wagen mit Geschichte, die ordentlich Sprit verbrennen.

So tritt Julius Bär als Sponsorin der beiden Oldtimer-Rallys «Passione Caracciola» und «Passione Engadina» auf. Letztere wird für Liebhaber italienischer Super-Sportwagen organisiert, die vom Nobelort St. Moritz aus in ihren Luxuskarossen über die Alpen brausen. Auch am Concorso d’Eleganza am Comersee ist Julius Bär beteiligt. Dabei handelt es sich um einen jährlich stattfindenden Schönheitswettbewerb, wo Wohlhabende ihre Oldtimer über den «Laufsteg» rollen lassen dürfen. 

Grüne Mobilität und betagte Kohlendioxid-Technik: wie passt das zusammen? Parroni erklärt: «Julius Bär kann auf eine mehr als 125-jährige Geschichte zurückblicken, so dass wir uns mit unseren Engagements in zwei Richtungen bewegen – eine, die auf unsere Vergangenheit baut, und eine andere, die in die Zukunft gerichtet ist.»

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