Fehlinvestitionen, Personalabgänge und schrumpfende Gewinne – die Genfer Bank Syz durchlebt seit einigen Jahren schwierige Zeiten und mutiert dadurch zu einer Übernahmekandidatin. Dabei hat die Besitzerfamilie ihren Einfluss in jüngster Zeit massiv erhöht. Vorbereitungen für einen Verkauf? 

Bis vor wenigen Jahren galt die Bank Syz als erfolgreiches und innovatives Schweizer Finanzinstitut. Dann änderte sich einiges: Für Aussenstehende überraschend trennten sich vor fünf Jahren die beiden Mitgründer des Unternehmens, Alfredo Piacentini und Paolo Luban, von Hauptaktionäre Eric Syz und heuerten bei einem anderen Institut an, wie auch finews.ch berichtete.

Ein Jahr darauf übernahm Syz das Schweizer Geschäft der Royal Bank of Canada (RBC). Doch die Transaktion brachte nie die erhofften Erträge, weil die übernommenen Kunden entweder absprangen oder wegen der Herkunft ihrer Vermögen für die Bank nicht tragbar waren. Im Zuge einer Reorganisation gab Syz auch seine Aktivitäten vor Ort in Italien und Spanien auf. Parallel dazu erwies sich die Wahl einer IT-Plattform von Avaloq als Fehlentscheid, weil sie nicht funktionierte und manchen Kunden falsche Kontoauszüge zustellte – der Abbruch dieser Geschäftsbeziehung führte später zu einem Abschreiber in zweistelliger Millionenhöhe. Eine «sehr ärgerliche» Episode, wie Bankeigner Eric Syz damals kommentierte.

Zahlreiche Abgänge

Parallel dazu verliessen in den vergangenen paar Jahren wichtige Kaderleute das Unternehmen, darunter Asset-Management-Chefin Katja Coudray, Investmentchef Fabrizio Quirighetti, Finanzchef Stéphane Poulain, Hedgefonds-Spezialist Romain Faraut, Advisory-Chefin Yasmina Barin und einige andere.

Vor diesem Hintergrund überrascht es eher wenig, wenn es nun in Genfer Finanzkreisen heisst, das «Dossier Syz» mache in der Branche die Runde – sprich die Bank könnte verkauft werden. Damit ist das Unternehmen ohnehin in bester Gesellschaft, werden doch auch andere renommierter Geldhäuser wie Heritage, Falcon, Maerki Baumann oder sogar Rahn+Bodmer in Fachkreisen als potenzielle Übernahmekandidaten in der weiteren Konsolidierung der Schweizer Bankbranche gehandelt.

Gegenüber finews.ch betonte Christian Rahn, Partner von Rahn+Bodmer, jedoch die Bank stehe in keiner Weise zum Verkauf. Die Personengesellschaft sei vielmehr daran, den nächsten Generationenwechsel zu vollziehen. 

Suzanne Syz neu im Verwaltungsrat

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