Der Heimatkanton des UBS-Chefs ist in der Schweiz am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Nun hat Sergio Ermotti für bedürftige Tessiner tief in die Tasche gegriffen. 

In normalen Zeiten engagiert sich die Ermotti-Familienstiftung, welche UBS-CEO Sergio Ermotti zusammen mit seiner Frau, seinem Bruder und seiner Schwester gegründet hat, für Arme in Ländern der dritten Welt.

Angesichts der akuten Not, die im Tessin angesichts der Coronavirus-Pandemie herrscht, hat Ermotti nun 1 Million Franken in die Stiftung eingezahlt, die seinen Tessiner Mitbürgern zugute kommen sollen.

«Ich höre von der schwierigen Situation in den Spitälern und von Menschen, die Familienangehörige verloren haben. Die Situation ist dramatisch!», sagte Ermotti gegenüber dem «Blick». «Wir werden über professionelle Hilfsorganisationen Menschen in Not ausfindig machen und unterstützen.»

Steiler Abschwung

Neben der privaten Spende des Managers hat auch die UBS Geld für Opfer der Pandemie gesprochen. Insgesamt stellt die Bank 30 Millionen Franken zur Verfügung, mögliche Gewinne aus dem Hilfsprogramm des Bundes sollen ebenfalls gespendet werden. 

Hilfe aus dem Programm haben schon Tausende von Unternehmen in Anspruch genommen. Allein bei der UBS seien in den ersten 36 Stunden nach Start des Programms vergangenen Donnerstag 10'000 Anträge eingegangen, welche bis Sonntagabend alle bearbeitet gewesen seien.

Schwieriges Jahr

Die UBS und Ermotti finden sich mit ihren Spenden in guter Gesellschaft: Die Zürcher Bank Julius Bär hat ebenfalls 5 Millionen Franken gespendet, wie auch finews.ch berichtete. Auch die zweite Schweizer Grossbank Credit Suisse will allfällige Gewinne aus dem Hilfsprogramm spenden. 

«2020 wird ein sehr schwieriges Jahr», sagte Ermotti gegenüber dem «Blick» in Bezug auf die Wirtschaft. «Wir werden bestenfalls ein «L» erleben: einen steilen Abschwung und dann Stabilität.» 

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