Die auch in der Schweiz äusserst aktive Neobank Revolut hat endlich den Break-even erreicht. Doch wie verdient der digitale Herausforderer eigentlich sein Geld?

Revolut, eine der weltweit grössten Digitalbanken, sieht sich in den schwarzen Zahlen.

Oder zumindest ausserhalb der Verlustzone, wie CEO Nik Storonsky dem amerikanischen TV-Sender «CNBC» erklärte: «In finanzieller Hinsicht haben wir im November die Gewinnschwelle erreicht.» Dem Unternehmen gehe es inzwischen viel besser als vor der Coronakrise.

Dazu liefert Storonsky sogar Zahlen: «Wir haben jetzt tatsächlich 50 Prozent mehr Einnahmen als vor der Coronakrise.» Auch die Bruttomarge sei deutlich gestiegen. 

Einnahmen verdreifacht, Verlust vervierfacht

Wie finews.ch bereits vor ein paar Monaten berichtete, litt das Unternehmen anfänglich schwer an den Folgen der Coronakrise. Dies vor allem, weil Revolut einen Hauptteil der Einnahmen mit Verrechnungsgebühren erzielt, die naturgemäss deutlich geringer ausfallen, wenn die Reiseaktivitäten global eingeschränkt sind und niemand die Revolut-Karte in den Ferien benutzt.

Laut Storonsky sind die Einnahmen in dieser Zeit um satte 40 Prozent gefallen, was die Digitalbank zum Ärger der Kundschaft dazu ermunterte, andere Gebühren zu erhöhen.

Wie «CNBC» richtig erwähnt, sehen die aktuellsten Zahlen des Unternehmens schon schwarz aus, aber nicht im positiven Sinne. Während Revolut seine Einnahmen im Jahr 2019 zwar um 180 Prozent auf umgerechnet fast 200 Millionen Franken gesteigert hat, wuchs auch der Verlust, und zwar um über 300 Prozent auf rund 130 Millionen Franken. Ausserdem hat das Fintech bereits 2018 den Break-Even gefeiert, der sich aber allem Anschein nach in den letzten zwei Jahren in Luft aufgelöst hat.

«Sehr gut diversifiziert»

Nun laufe es aber wieder deutlich besser, so Storonsky: «Wir haben viele Einnahmequellen, weil wir ein sehr gut diversifiziertes Zahlenunternehmen sind.» Sein Unternehmen bezieht zwar immer noch den Löwenanteil der Einnahmen aus Verrechnungsgebühren, expandiert aber mit zunehmender Aggressivität in andere Bereiche des Bankings, wie ins Geschäft mit Firmenkunden oder ins Trading.

Weiter hat das Unternehmen letzte Woche die Einführung eines neuen Produkts namens Merchant Acquiring angekündigt, mit dem seine Geschäftskunden – gegen Gebühr – Zahlungen online akzeptieren können. Ausserdem hat sich der «Challenger» zum Black Friday mit Amazon verbrüdert, wie finews.ch Ende November berichtete.

Ab ins Kreditgeschäft

Für 2021 kündigte Storonsky an, dass die Firma in die Kreditvergabe vorpreschen will. Zumindest in Europa, wo sie seit 2018 eine europäische Banklizenz hält. Revoluts Lending-Angebot ist derzeit nur in Litauen und Polen im Einsatz, soll aber im nächsten Jahr in die meisten europäischen Märkte ausgerollt werden.

Der Revolut-CEO sagte denn auch, es mache keinen Sinn, eine Banklizenz zu haben, wenn man keine Kredite vergibt. Und fügte aber hinzu, man werde beim Ausrollen des Lendings sehr vorsichtig sein.

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