Das Zürcher Private Banking der amerikanischen Auslandsbank floriert. Nun plant J.P. Morgan Schweiz einen weiteren Ausbau des Russland-Desks.

Auch J.P. Morgan Schweiz spürt den gegenwärtigen Boom in der Vermögensverwaltung. Nach Informationen von finews.ch vermochte die Auslandsbank im vergangenen Jahr die verwalteten Vermögen fast zweistellig zu steigern. Vom Deutschschweizer Hub in Zürich aus erweis sich das Wachstum gar als klar zweistellig. Das Institut wollte sich auf Anfrage dazu nicht öffentlich äussern.

Genaue Zahlen zu verwalteten Vermögen und Neugeld veröffentlichen die Amerikaner nicht. Ältere Schätzungen gehen davon aus, dass das Institut hierzulande mehr als 80 Milliarden Franken verwaltet, wovon mehr als die Hälfte aufs Private Banking entfällt. Das Onshore-Geschäft in der Schweiz wuchs in den letzten fünf Jahren jährlich um 10 Prozent, 2021 wird ein Wachstum von 14 Prozent erwartet. Bis 2026 soll der Marktanteil auf etwa 4 Prozent verdoppelt werden.

J.P. Morgan Schweiz zählt ausserdem zu den führenden Investmentbanken im Land und betreibt ein separates Fondsgeschäft.

Mehr als ein Aussenposten

Gemessen an den Hundertschaften, die für die US-Grossbank in Genf arbeiten, ist Zürich mit seinem mehreren Dutzend Bankern nurmehr ein Aussenposten.

Dennoch spielt an der Limmat im Private Banking die Musik. Wie auch finews.ch berichtete, stiessen im vergangenen Juli drei Ex-UBS-Banker zu J.P. Morgan in Zürich, die sich auf Russland spezialisiert haben. Geführt wird das Osteuropa-Desk allerdings von Karim Rekik aus Genf heraus.

Desk verdoppeln

Nun ist offenbar geplant, das Team des Russland-Desk in den nächsten Monaten zu verdoppeln. Für die amerikanische Grossbank ist Russland ein aufstrebender Markt mit vielen Möglichkeiten, Marktanteile zu gewinnen und ihre Präsenz weiter auszubauen, wie sie bereits im vergangenen Jahr verlauten liess. Im gleichen Zug soll auch der Zürcher Standort ausgebaut werden.

Wegen der zunehmenden Sanktionen westlicher Staaten gegen russische Firmen und Personen steigt derzeit auch die Nervosität der Schweizer Vermögensverwalter für hiesige Kunden. Die Anforderungen an die Compliance steigen beträchtlich, was Grossbanken mit ihrer «Firepower» tendenziell begünstigt. 

Stellen abgebaut

Nicht zuletzt für die hiesige Belegschaft von J.P. Morgan Schweiz sendet der punktuelle Ausbau ein positives Signal. Im letzten Jahr ist das hiesige Personal infolge eines Stellenabbau-Programms von rund 1'000 auf gegen 900 Angestellte geschrumpft.

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