Allen Abwehrmassnahmen der etablieren Häuser zum Trotz haben sich Banking-Apps in der Schweiz etabliert. Einer neuen Umfrage zufolge schicken sie sich nun an, zur Hausbank ihrer Nutzerinnen und Nutzer zu werden.

Bereits jede zehnte Person nutzt in der Schweiz eine Smartphone-Bank. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, welche die Hochschule Luzern (HSLU) im Rahmen ihrer jährlichen Retailbanking-Studie hat durchführen lassen. Demnach greifen rund 900’000 Schweizerinnen und Schweizer auf die Dienste so genannter Neobanken zurück. Mehr als ein Drittel jener Nutzer öffnen die entsprechende App mindestes einmal pro Tag.

Kundenbasis wächst rasch

Die Pioniere unter den Schweizer Banking-Apps sind Fintechs wie Neon oder Inyova, hinzu kommen ausländische Akteure wie Revolut, Wise oder N26. Nach dem Vorbild der App Zak von der Bank Cler lancierten auch diverse Banken Applikationen, so etwa die Credit Suisse mit CSX, UBS mit Key4 oder Swissquote und Postfiance mit Yuh. Gemeinsamer Nenner jener Angebote ist es, in einem ersten Schritt Basisdienstleistungen günstig und ohne Filiale anzubieten.

Das findet Anklang, folgt man der Auswertung der Umfrage. «Unsere Analyse zeigt, dass die Kundschaft von Smartphone-Banken diese viel häufiger weiterempfehlen als ihre Hausbank, und die Kundenbasis bei Smartphone-Banken daher weiter rasch wächst», kommentiert Andreas Dietrich, an der HSLU Professor für Banking and Finance, die Rückmeldungen.

Gespür für Pappenheimer

Aus Sicht von Dietrich stellt das die etablierten Banken vor Herausforderungen. Bisher werden Smartphone-Banken in der Regel als Zweit- oder Drittbank genutzt; sie sind somit eine Ergänzung und kein Ersatz für bestehende Bankbeziehungen. Die Umfrage hat nun aber gezeigt, dass sich viele Nutzende von Smartphone-Banken vorstellen können, künftig ihre Hauptbank-Beziehung bei Anbietern wie Neon, Zak oder Yuh zu haben statt bei Regionalbanken, Raiffeisenbanken oder Kantonalbanken.

Sinnigerweise hatten befragte Branchenakteure schon in der Retailbanking-Studie des Jahres 2016 gewarnt, dass die Loyalität der Kunden gegenüber ihrer Hausbank künftig bröckeln könnte. Das Gespür für ihre «Pappenheimer» hat die Retailbanker nicht getäuscht.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.24%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.95%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.39%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.62%
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