Die VP Bank hat im vergangenen Jahr einen Rücksetzer beim Gewinn hinnehmen müssen. Jetzt überholt das liechtensteinische Institut seine Finanzziele.

VP Bank weist für 2022 einen Jahresgewinn 40,2 Millionen Franken aus, wie das Geldhaus am Dienstag mitteilte. Das sind 20,5 Prozent weniger als die 50,6 Millionen Franken des Vorjahrs – damals hatte das Liechtensteiner Institut 22 Prozent mehr verdient als 2021. Damit ist dieser Vorlage bereits wieder die Spitze genommen. Der Ertrag erhöhte sich immerhin um 2 Prozent auf 336,4 Millionen Franken.

Die Ertragskraft erlaube es nun, wie geplant weiter in die Strategie bis ins Jahr 2026 zu investieren, wie es weiter hiess. Allerdings stellt die Gruppe ihre finanziellen Zielen aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten und des sich verändernden Marktumfelds neu ein. Künftig wird mit einem jährlichen Er-
tragswachstum von 4 bis 6 Prozent, einer jährlichen Netto-Neugeld-Entwicklung von mindestens 4 Prozent (zuvor 4 Prozent), einer Tier 1 Ratio von über 20 Prozent (wie bisher) sowie einem Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) von unter 75 Prozent (zuvor maximal 70 Prozent) bis Ende 2026 gerechnet.

Die Dividende soll unverändert bei 5 Franken pro Aktie belassen werden.

Russland-Sanktionen schlagen zu Buche

Die schwierige Börsenlage hat sich auch auf das Volumen von VP Bank ausgewirkt. Die betreuten Kundenvermögen nahmen um 9 Prozent auf 46,4 Milliarden Franken ab, wie der Meldung vom Dienstag weiter zu entnehmen war. Der Zufluss von Kundengeldern war unter dem Strich mit 1,1 Milliarden Franken positiv, bewegt sich mit 2 Prozent der Vermögensbasis im tiefen einstelligen Bereich.

Mit 7 Prozent zum Vorjahr schneller gewachsen sind hingegen die Kosten, wobei beim Institut nicht zuletzt die ausgesonderten Vermögen russischer Herkunft zu Buche schlugen. Hauptsächlich aufgrund von Investitionen in die Strategie 2026 sowie ausserordentlichen Kosten, unter anderem im Zuge der Bearbeitung der Sanktionen bei russischen Kunden, stieg der Geschäftsaufwand auf 291,2 Millionen Franken. Die CIR verschlechterte sich von 82,5 auf relativ hohe 86,6 Prozent.

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