Das kommt unerwartet: Johann Gevers tritt als Präsident der Tezo-Stiftung zurück. Er öffnet nach dem monatelangen Streit die Türe für einen Neustart.

Im seit Monaten bitter geführten Streit um das Blockchain-Projekt Tezos ist nun die Wende eingetreten. Der umstrittene Johann Gevers tritt als Präsident der Tezos-Stiftung zurück – freiwillig, wie die Stiftung am Donnerstag mitteilte. Anstatt Gevers übernimmt der Amerikaner Ryan Jesperson das Präsidium.

Aus dem Stiftungsrat tritt auch Diego Pons zurück, wie es weiter heisst. Als Nachfolger ist der Franzose Michel Mauny gewählt worden. Drittes Mitglied des Tezos-Stiftungsrates ist der Zürcher Treuhänder Lars Haussmann, der im Januar dazustiess. 

Seit dem ICO blockiert

Mit den zwei neuen Mitgliedern bereite sich die Stiftung nun vor, das geplante Tezos-Netzwerk möglichst rasch aufzubauen und zu starten. Dieser Aufbau war wegen des Konfliktes zwischen Gevers und den Projektgründern, dem Ehepaar Arthur und Kathleen Breitman, seit dem Initial Coin Offering (ICO) im vergangenen Sommer blockiert.

Auslöser des Streits soll ein zu hoher Bonus gewesen sein, den sich Gevers aus den ICO-Geldern ausbezahlt haben soll. Gevers und die Stiftung kontrollierten das Geld aus dem ICO. Zudem warfen die Breitmans und die Tezos-Community dem gebürtigen Südafrikaner vor, keinerlei Vorkehrungen getroffen zu haben, den Aufbau des Blockchain-Projektes voranzutreiben. Dies wäre gemäss dem Stiftungssatz seine Aufgabe gewesen.

Kein echtes Druckmittel gegen Gevers

Die Verzögerung und der Streit verhinderten die Herausgabe des Tezzie-Token als Gegenleistung an Geldgeber im ICO. Die Investoren haben in der Zwischenzeit sechs Sammelklagen eingereicht, die sich sowohl gegen die Breitmans als auch gegen die Tezos-Stiftung richteten.

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