Mehr als ein Jahr nachdem die Superyacht des mutmasslichen Drahtziehers im 1MDB-Skandal beschlagnahmt wurde, bekommt das Schiff neue Besitzer. Diese müssen mit gewissen Risiken leben.

Die Superyacht Equanimity, welche von der indonesischen Regierung im Februar 2018 beschlagnahmt worden war, hat neue Eigentümer. Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Mittwoch berichtete, geht das als 90 Meter lange Schiff an den Kasino-Operator Genting Malaysia. 

Ein Gericht in Malaysia habe den Verkauf für 126 Millionen Dollar genehmigt, hiess es. Das ist leicht unter der Bewertung der Yacht von 130 Millionen Dollar. Der Preis musste allerdings bereits einmal deutlich korrigiert werden – nach der Arretierung der Equanimity war diese noch auf 250 Millionen Dollar veranschlagt worden. 

Juristische Unsicherheit

Einer der Gründe für den verzögerten verkauf der Superyacht könnte sein, dass die Yacht des – immer noch flüchtigen – Jho Low mit juristischen Unabwägbarkeiten belastet ist, wie finews.ch erfahren hat: Es ist nicht garantiert, dass die Equanimity nicht zum Beispiel erneut unter Arrest gesetzt wird, wenn sie in US-Gewässern kreuzt. Low gilt als mutmasslicher Drahtzieher im Korruptionsskandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB und ist von den USA zur Verhaftung ausgeschrieben.

Diese Unsicherheit könnte dazu beigetragen haben, dass die Yacht so lange nicht verkauft wurde. Genting, welche Teil eines Konglomerats von Kasinos, Kreuzfahrtschiffen, Immobilien und Palmöl-Plantagen ist, will dank der Yacht das Angebot für die eigenen «Premium-Kunden» verbessern. 

Suche nach 4,5 Milliarden Dollar

Neben Malaysia, wo eine neue Regierung versucht, möglichst viel von den bei 1MDB veruntreuten 4,5 Milliarden Dollar zurückzugewinnen, hallt der Skandal um den Staatsfonds auch andernorts weiter nach. In den USA hat sich der einstige Goldman-Sachs-Banker Tim Leissner schuldig bekannt und soll im Juni verurteilt werden. Von dessen ehemaliger Arbeitgeberin fordert Malaysia derweil 600 Millionen Dollar an Gebühren zurück. 

Auch die Schweiz ist weiter indirekt betroffen. Zwei ehemalige Verwaltungsräte der Zürcher Falcon Private Bank müssen sich gegenüber den USA noch verantworten.

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