Um Family Offices ist es im Zuge der Corona-Krise bislang auffällig ruhig geblieben. Eine Umfrage zeigt: Erstens kam eine Mehrheit der Family Offices relativ unbeschadet durch den Crash. Zweitens wittern sie Anlagechancen.

Die durch das Coronavirus verursachten Marktverwerfungen haben die Prioritäten bei Family Offices verändert. Haben viele Family Offices in den Monaten zuvor entschieden, beispielsweise mit Investments in Private Equity auch mehr Risiken zu nehmen, sind nun wieder die Vermögenssicherung und das Risikomanagement die Top-Prioritäten.

Die Anspannung sei bei den Family Offices und den Anlageteams sicherlich auch gestiegen, stellte der Anbieter von Branchenübersichten Listenchampion in einer finews.ch vorliegenden Umfrage fest. Doch von Angst oder gar Panik ist gemäss den Ergebnissen der Umfrage wenig bis gar nichts zu spüren.

Sie wollen FANG...

Im Gegenteil: Die von Listenchampion in den USA und in Europa befragten 15 Family Offices scheinen absolut Herr der Lage zu sein. Der Hauptfokus liege bereits auf den Opportunitäten, welche die Krise biete, so Listenchampion.

Die Aktienmärkte bieten dabei ein weites Feld an Titeln, die überverkauft scheinen. Doch die meisten Family Offices wollen sich gemäss der Umfrage an das Bewährte halten, nämlich an Tech-Aktien wie Facebook, Apple, Netflix oder Google. Auch Food Unternehmen stünden hoch im Kurs.

... und «Distressed Assets»

Auch den Immobilien- und Private-Equity-Markt durchstöbern Family Offices nun. Und zwar suchen sie Objekte, die durch den Corona-Crash in eine schwierige Lage geraten sind und darum günstig zu haben sind.

Während der grössten Marktturbulenzen habe nur jedes fünfte Family Office die Anlagestrategie angepasst. Mehr als die Hälfte blieb ruhig und änderte an der Strategie nichts. Einzig seien teilweise kritische Positionen liquidiert und die Cash-Bestände erhöht worden.

Begrenzte Verluste

Ihre Portfolios performten in der Krise auch besser als die meisten Aktienmärkte: 57 Prozent der Befragten verzeichnen im Zeitraum zwischen dem 25. Februar und dem 16. März einen Einbruch zwischen 0 und 10 Prozent. Nur 7 Prozent mussten Rückgänge zwischen 20 und 30 Prozent hinnehmen.

Entsprechend sehen die Family Offices ihre Perspektiven: 60 Prozent erwarten eine erheblich bessere Situation an den Finanzmärkten in zwölf Monaten. Nur 13 Prozent erwarten eine anhaltend volatile und schwierige Situation auf den Finanzmärkten.

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