Das mobile Bezahlen über das Handy steigt rapide, wie eine Erhebung feststellt. Das neue Bezahlverhalten der Schweizerinnen und Schweizer seit Ausbruch der Corona-Krise pendelt sich nun ein.

Die Schweizer Bevölkerung zahlt Waren und Dienstleistungen sehr häufig mobil: 49 Prozent aller Transaktionen im sogenannten Distanzgeschäft, also wenn nicht vor Ort im Laden oder Restaurant bezahlt wird, erfolgen über ein Mobiltelefon, Tablet oder eine Smartwatch. Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 29 Prozent. Das ist das Ergebnis des am Donnerstag veröffentlichten Swiss Payment Monitor.

Am zweithäufigsten wird bei Distanzkäufen per Rechnung bezahlt (26 Prozent), gefolgt von der nicht-mobilen Nutzung von Kreditkarten (10 Prozent), wie es weiter heisst. Unter mobiles Bezahlen fallen etwa Zahlungen direkt über das Bankkonto, wie etwa mit Twint, aber auch die Transaktionen über mit Apps hinterlegten Kredit- oder Debitkarten, wie etwa bei Apple Pay oder SBB Mobile.

Der Monitor zum Zahlungsverhalten der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten wird vom Swiss Payment Research Center (SPRC) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und dem Swiss Payment Behaviour Lab der Universität St.Gallen (HSG) erhoben.

Wachstum Dank Apps

«Das grosse Wachstum ist vor allem auf Zahlungen in Apps mit integrierter Bezahlfunktion wie beispielsweise SBB Mobile zurückzuführen», erklärt ZHAW-Experte Marcel Stadelmann. «Diese machen mittlerweile mehr als die Hälfte der Anzahl mobiler Distanzkäufe aus»,

Werden Distanz- und Präsenzgeschäft zusammengenommen, ist die Debitkarte mit rund 30 Prozent Umsatzanteil weiterhin das meistgenutzte Zahlungsmittel, gefolgt von der nicht-mobilen Nutzung von Kreditkarten (23 Prozent). Bargeld verliert weiter an Bedeutung. Dessen Anteil sank um 2,8 Prozentpunkte auf rund 16 Prozent Umsatzanteil. Nur bei der Anzahl der Transaktionen liegt es weiter auf Platz zwei.

«Das Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung hat sich nach den sprunghaften Veränderungen am Anfang der Pandemie im Verlauf des Jahres 2021 stabilisiert», erklärt Stadelmann weiter. Einzig die Beliebtheit des mobilen Bezahlens nehme weiter markant zu. Dabei sei Twint mit einem Anteil von rund 60 Prozent sowohl vom Umsatz als auch von der Anzahl der mobilen Zahlungen die mit Abstand meistgenutzte Lösung in der Schweiz.

Neobanken auf dem Vormarsch

Zunehmend würden auch die Angebote von Neobanken als Ergänzung zu herkömmlichen Anbietern von Finanzdienstleistungen genutzt. Der Anteil derer, die schon mindestens einmal Online-Lösungen der Banken-Herausforderer genutzt hätten, liegt bei rund 30 Prozent, heisst es. Aber nur 2,5 Prozent der Befragten würden regelmässig Zahlungen über Neobanken abwickeln und lediglich 1,4 Prozent hätten den Grossteil ihres Geldes auf einem Konto solcher Anbieter liegen.

Die Frage, ob man Krypto-Währungen kenne und nutze, bejahten 10 Prozent. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage. Noch sehr wenig bekannt sei der Begriff digitales Zentralbankengeld (CBDC). Zwar hätten 14 Prozent der Befragten angegeben, den Begriff zu kennen. Aber nur 5 Prozent konnten ihn auch korrekt umschreiben.

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