Angsichts der horrendenden Verluste auf ihren Reserven gerät die Anlagepolitik der Schweizerischen Nationalbank ins Schlaglicht. Eine neue Studie zeigt jetzt, dass viele Zentralbanken Mühe haben mit einem Standpunkt zu Nachhaltigen Anlagen.

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, kurz ESG, sind auch für Staatsfonds und Zentralbanken zunehmend wichtigere Themen. Gemäss einer Studie des US-Wertschriftenhauses Invesco haben drei Viertel der Staatsfonds inzwischen eine ESG-Politik eingeführt.

Das ist ein deutlicher Fortschritt innert fünf Jahren: 2017 hatten erst 46 Prozent der Staatsfonds ESG integriert. Lange Zeit hatten sich viele der sogenannten Sovereign Wealth Funds (SWF) dagegen gesträubt, sozial- und umweltverträgliche Aspekte in ihre Strategien einzubeziehen. Ein wichtiger Antrieb für ESG war laut Studie das Reputationsrisiko, gegen den Strom zu schwimmen.

Langsames Tempo

Die «Global Sovereign Asset Management Study 2022» ergab ausserdem, dass 27 Prozent der Zentralbanken eine formale ESG-Politik eingeführt haben. Knapp die Hälfte (44 Prozent) der Notenbanken gab an, dass die Covid-19-Pandemie zu einer stärkeren Fokussierung auf ESG geführt habe.

Mehr als die Hälfte der Zentralbanken hat allerdings immer noch keine organisationsweite ESG-Strategie, da die Initiative oft von einzelnen Investmentteams oder Portfoliomanagern auf Ad-hoc-Basis ergriffen wird. Die Befragten wiesen unter anderem auf das traditionell langsame Tempo des Wandels innerhalb ihrer Organisation hin.

Datenqualität eine Herausforderung

Sowohl Staatsfonds als auch Zentralbanken räumen ein, dass aufgrund der Herausforderungen häufig eine Lücke zwischen den Zielen ihrer ESG-Politik und deren aktueller Umsetzung besteht. Die am häufigsten genannten Herausforderungen betreffen das Fehlen klarer regulatorischer Standards und die Datenqualität.

Das Fehlen vereinbarter Datenstandards schüre die Sorge vor Greenwashing und schaffe ein Reputationsrisiko bei der Umsetzung und Berichterstattung über ESG. Insbesondere Staatsfonds haben laut Studie begonnen die Wirksamkeit verschiedener ESG-Strategien genauer zu prüfen.

Die Studienautoren befragten insgesamt 81 Staatsfonds und 58 Zentralbanken.

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