Die Finma hat über den Stand der Bewilligungen für externe Vermögenverwalter und Trustees informiert. Von rund 1'700 Gesuchen waren Ende 2022 noch über 1'000 pendent. Praktisch ebenso viele verzichten auf eine Lizenz und stehen damit wohl vor dem Aus.

Zum Jahresende lief die dreijährigen Übergangsfrist für Vermögenverwalter und Trustees ab, bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma ein Gesuch zur Bewilligung einzureichen. Insgesamt seien bis zum Stichtag 1'699 Gesuche eingegangen, teilte die Behörde am Montag mit. Davon waren Ende Jahr noch über 1'000 Gesuche pendent. 1'060 Institute teilten der Finma mit, dass sie kein Gesuch einreichen.

Probleme für die Kleinsten

Schon vor dem Ablauf der Meldefrist war spekuliert worden, dass vor allem die Kleinstunternehmen auf die erforderliche Finma-Lizenz verzichten werden, die mit bis zu 40'000 Franken zu Buche schlägt. Nicht auszuschliessen ist aber auch, dass viele der sogenannten External Asset Manager (EAM) ihr Geschäftsmodell überarbeiten, um der Bewilligungspflicht ausweichen zu können.

Viele Unternehmen haben offenbar erst kurz vor Torschluss ihre Unterlagen eingereicht. Gegen Ende der Übergangsfrist habe man erwartungsgemäss sehr viele Bewilligungsgesuche erhalten, schreibt die Finma. Man sei aber organisatorisch auf diese grössere Anzahl Gesuche vorbereitet. Trotzdem sei mit einer längeren Dauer des Bewilligungsprozesses und insbesondere mit längeren Reaktionszeiten zu rechnen.

Warnung vor Tätigkeit ohne Bewilligung

Die Institute, die ihr Gesuch fristgerecht eingereicht haben, können ihre Geschäftstätigkeit fortführen. Für alle anderen schickt die Finma auch gleich eine Warnung mit. Wer ohne Gesuch oder Bewilligung auch im Jahr 2023 gewerbsmässig tätig ist, dem drohen neben aufsichtsrechtlichen Massnahmen auch strafrechtliche Konsequenzen. Die Geldstrafen oder Bussen bei Strafverfahren können bis zu 250’000 Franken betragen.

Die Umstellung von der Selbstregulierung auf die Finma-Welt ist epochal für eine Branche, die zwar vor allem aus Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Mitarbeitenden besteht. Insgesamt bringen die EAM jedoch mit rund 500 Milliarden Franken an Kundengeldern mehr auf die Waage als etwa die Zürcher Kantonalbank oder die Privatbank Julius Bär.

Zufriedener Branchenverband

In einer Reaktion zeigte sich der Verband Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV) zufrieden mit dem Ergebnis nach Ablauf der Meldefrist. Die Firmengründungen, die aufgrund der Ungewissheit über die Anforderungen und Fristen des Genehmigungsverfahrens bisher zurückgestellt worden waren, würden wieder anziehen.

Es gehe der Branche also gut. Der Rückgang von 2'521 Unternehmen, die sich bis im Sommer 2020 bei der FINMA gemeldet hatten, auf gegenwärtig immer noch 1'534 Unternehmen sei hauptsächlich auf Pensionierungen zurückzuführen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.87%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.01%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel