Geldwäscherei: erneut mehr Verdachtsmeldungen

Die Zahl der Verdachtsmeldungen auf Geldwäscherei in der Schweiz hat auch im vergangenen Jahr erneut deutlich zugenommen. Bei der nationalen und internationalen Amtshilfetätigkeit habe es Fortschritte gegeben, schreibt die Meldestelle.

Die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) hatte auch im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr zu tun. Insgesamt sind 15'141 Verdachtsmeldungen eingegangen, wie dem Jahresbericht zu entnehmen ist. Dies entspricht einer Zunahme von rund 28 Prozent.

Das Wachstum der Verdachtsfälle liegt damit im langjährigen Durchschnitt. Für 2022 hatte die MROS gar ein Plus von 56 Prozent gemeldet.

92,3 Prozent der Verdachtsmeldungen stammen von Finanzintermediären aus dem Bankensektor. Hier liegt der langjährige Durchschnitt (2015 – 2024) bei 90,1 Prozent.

Auch mehr Reportings insgesamt

Im Informationssystem «goAML» wurden 2024 insgesamt 27’901 Eingänge registriert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um knapp 30 Prozent. Seit Einführung des Informationssystems 2020 hat sich das Meldevolumen knapp verdreifacht.

Pro Werktag hat die Meldestelle im Durchschnitt 107 Reports erhalten, wie es weiter heisst. Das sind Verdachtsmeldungen, Antworten der Finanzintermediäre auf Anfragen der MROS, Abbruchsmitteilungen, internationale Anfragen von Financial Intelligence Units, Spontaninformationen, Anfragen und Antworten von nationalen und internationalen Behörden sowie Urteilszustellungen der Strafbehörden.

1'043 Anzeigen bei Strafverfolgungsbehörden

Die Zahl der Anzeigen an die Strafverfolgungsbehörden stieg demnach um rund 20 Prozent auf 1’043. Dabei werde den Strafverfolgungsbehörden jeweils einen Analysebericht mit den relevanten Informationen zur Verfügung gestellt. Diese können aus mehreren Verdachtsmeldungen hervorgehen, die nicht zwingend im selben Jahr eingegangen sind und Informationen von verschiedenen in- und ausländischen Behörden enthalten, wie es weiter heisst.

Der Anteil der Verdachtsmeldungen an den eingehenden Reportings insgesamt betrug im vergangenen Jahr rund 55 Prozent. Vor 10 Jahren lag der Anteil noch über 90 Prozent.

Die Meldestelle nennt die starke Zunahme der Amtshilfetätigkeit zwischen der MROS und den nationalen Behörden aber auch mit den internationalen Partnerstellen als Grund für diese Entwicklung. Das zeige, dass sich die Behörden heute häufiger vernetzen und Abklärungen bei externen Stellen durchführen.

Swiss FIPPP seit November aktiv

Als einen wichtigen Schritt wird die im geschaffene «Swiss Financial Intelligence Public Private Partnership» («Swiss FIPPP») genannt. Sie besteht aus 12 Finanzinstituten und der MROS und habe im November 2024 die Tätigkeit offiziell aufgenommen. «Damit verfügt der Schweizer Finanzplatz über eine Public Private Partnership und schliesst zu den anderen internationalen Finanzzentren auf», heisst es weiter.

Auch der Bereich Krypto- und Virtual-Assets beschäftigt die Meldestelle. Gerade in diesem noch jungen Finanzsegment sei der Austausch zwischen Behörden und Industrie äusserst wichtig. Zu diesem Thema habe die Behörde im Oktober 2024 ein Crypto-Symposium durchgeführt.