Die im Zuge der Subprime-Krise in Kritik geratene Bankerin Blythe Masters hat sich als Blockchain-Vorkämpferin neu erfunden. Doch jetzt muss sie sich mit jungen Technik-Nerds herumschlagen.

Vor sieben Jahren hatte das Wall-Street-Wunderkind Blythe Masters ein Image-Problem. Die von der smarten Bankerin mitentwickelten Kreditausfall-Versicherungen (CDS) hatten damals beinahe das Finanzsystem in den Abgrund gerissen.

Nach Jahren der Stille ist die Finanzmagierin von einst wieder zurück im Rampenlicht: Mit ihrer New Yorker Firma Digital Asset Holdings setzt sie sich als Vorkämpferin der Blockchain in Szene, wie auch finews.ch berichtete. Der Technologie wird auch von gestandenen Bankern zugestanden, das Banking auf den Kopf stellen zu können.

Predigerin der Blockchain

Das ist genau die Botschaft, die Masters seit Anfang Jahr auf die Podien bringt: Kein Finanzdienstleister könne es sich noch leisten, die Blockchain zu ignorieren. Denn die Technologie biete dasselbe Potenzial wie das Internet Anfang der 1990er-Jahre, predigt Masters.

Alles hört Masters dabei gebannt zu – auch die Agentur «Bloomberg». Dort durfte sie jüngst einmal mehr erzählen, dass die Blockchain-Technologie der Bankbranche Milliarden an Einsparungen bringen und gleichzeitig Risiken vermeiden könne.

Doch ganz sorgenfrei ist auch Masters auf dem Gipfel des Blockchain-Ruhms nicht. Sie gestand nämlich der Agentur, dass sie mit ihren 46 Jahren «bei weitem» die älteste Person bei Digital Asset Holdings sei.

Kultur-Clash im Deux-Pièce

Und das habe auch schon zum «Kultur-Clash» zwischen der stets adrett im Deux-Pièce auftretenden Bankerin und ihren jungen Mitarbeitern aus der Fintech-Startup-Szene geführt, gab Masters freimütig zu. Tatsächlich präsentiert sich das Team mit betonter Lässigkeit, wie ein Blick auf die Website der New Yorker Firma zeigt.

Ein solcher Auftritt wäre im Investmentbank-Milieu, dem Masters entstammt, auch im Jahr 2015 ganz und gar unvorstellbar.

Tatsächlich habe sie mit ihren der «Generation Y» entstammenden Untergebenen Dinge wie den «Dress Code» besprechen müssen, so Masters weiter. Doch allzu streng wollte die Diva dann auch nicht sein. «Sie müssen keine Anzüge tragen – es könnte schlimmer sein».

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