Um das enge Korsett des Heimmarkts zu sprengen, setzt die Basler Kantonalbank auf ihre Tochterbank Cler. Doch die Forderungen aus der Konzernleitung haben schon mehrfach zu Turbulenzen geführt. 

Vor gut zwei Jahren kam es zum Bruch: Der CEO der Bank Cler, Hanspeter Ackermann, trat zurück, er war sich mit dem Verwaltungsrat über die Führung des Instituts uneins. 

Nun wiederholt sich die Geschichte. Vor Kurzem informierten die BKB und die Bank Cler über ein Effizienzprogramm, welches Konzernweit bis zu 40 Stellen kosten wird. Kern des Umbaus ist die stärkeren Einbindung der schweizweit tätigen Bank Cler in den Konzern. 

Wozu braucht es Cler?

Dagegen hat sich nun offensichtlich erneut die Geschäftsleitung des Tochterinstituts aufgelehnt: Cler-CEO Sandra Lienhart und ihr zweiköpfiges Führungsteam treten geschlossen zurück. Als Ersatz für Lienhart kommt die bisherige Digitalisierungschefin der BKB, Mariateresa Vacalli.

Heebs Vorgänger Guy Lachappelle bezeichnete die Bank Cler in einem Interview mit finews.ch als das Schnellboot im Konzern. Als Basis der Expansion hatte die Bank kurz vor Ackermanns plötzlichem Abgang den Namen in einer teuren Übung von Bank Coop zu Bank Cler geändert. 

Stärkere Konkurrenz

Seitdem lancierte Cler die Smartphone-Bank Zak, von der sie sich innert weniger Jahre 200'000 Neukunden versprach. Bis heute ist es nicht einmal ein Zehntel davon, gleichzeitig wird die Konkurrenz immer stärker. 

Dass die Expansionsstrategie bei der Bank Cler für ein schlechteres Kosten-Ertrags-Verhältnis sorgt als beim Schwesterunternehmen Basler Kantonalbank, ist nicht überraschend. Zieht Heeb nun beim «Schnellboot» seines Vorgängers die Sparschraube an, bleibt von der Existenzberechtigung desselben nicht mehr viel übrig. 

Weniger als ein Jahr in der Finanzbranche

Die neue Chefin dürfte eher bereit sein, die Eigenständigkeit von Cler weiter zu reduzieren und stattdessen grösseres Augenmerk auf die Kundenschnittstelle zu legen. Im Unterschied zu Bank-Coop-Veteranin Lienhart arbeitet die Digitalisierungs-Expertin noch nicht einmal seit einem Jahr in der Finanzbranche. 

Damit dürfte sie ihr Augenmerk weniger auf den Unterbau legen, welcher im Konzern zu grossen Teilen doppelt vorhanden ist. Die Frage stellt sich dann allerdings, ob eine reine Marke überhaupt noch als eigenständige Bank geführt werden muss, oder ob die BKB mit einem einheitlichen Auftritt nicht besser bedient wäre – und deutlich mehr Kosten sparen könnte. 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel