Die neuesten Finanz-Ambitionen von Google, Facebook und Apple sind weder sehr innovativ noch besonders aggressiv. Doch finews.ch zeigt in sieben Punkten, warum sie den hiesigen Banken trotzdem gefährlich werden können.

1. Apple, Google und Facebook haben das Banking keineswegs neu erfunden

Google kündigte am vergangenen Mittwoch ein Girokonto an, Apple lancierte unlängst eine Kreditkarte, und Facebook plant eine Bezahl-App. So what? Das sind alles Produkte, welche Banken längst anbieten und beim Kunden verankern konnten.

Aber: Der rasche Terraingewinn von Fintechs wie Transferwise, Revolut und N26 in der Schweiz zeigt, dass mit tiefen Preisen, hoher Bedienungsfreundlichkeit und Trendyness die Kunden eben doch zu bewegen sind – auch mit so gängigen Angeboten wie Kreditkarten, Geldüberweisungen und Währungskonten.

2: Die US-Techkonzerne haben ihre Coolness verloren

Sie drängen zwar ins Banking, doch haben die Internetriesen nach diversen Skandalen schwer an Reputation eingebüsst. Aus Kreisen von Politikern klingt der Ruf nach Zerschlagung der GAFA-Konzerne (Google, Amazon, Facebook und Apple) immer lauter.

Aber: Der Fahrdienstanbieter Uber schien seinen Nimbus eines erfolgreichen Disruptors auch zu verlieren, nachdem der Ruf des Tech-Unternehmens durch das Zutagekommen von Sexismus-Problemen, Ausbeutung der Fahrer und Unternehmensspionage in den Keller rasselte. Investoren entfernten Gründer und CEO Travis Kalawnick, und der Börsengang geriet zum Flop. Die Prognose, dass treue Uber-Nutzer das Angebot nun verschmähen würden, erwies sich jedoch als falsch. Uber schreibt zwar weiterhin Milliardenverluste, ist als vielfältiger und äusserst praktischer Dienstleister aber nicht mehr wegzudenken.

3. Schweizer Bankkunden sind «sticky»

Im Jahr 2017 stellte das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) in einer Studie fest, dass gerade mal 2,4 Prozent der Schweizer Kunden einer Grossbank ihre Bank wechseln. Eine Erhebung der Bank Santander in England wiederum stellte fest, dass menschliche Beziehungen im Schnitt 14 Jahre dauern, Bankbeziehungen aber 16. Fazit: Begeht die Bank nicht schwerwiegende Fehler, sieht eine Mehrheit der Kunden wohl keinen Grund, zu wechseln.

Aber: Mit der Ankunft von Banking-Apps fällt es neugierigen Kunden leicht, neue Herausforderer zu testen – und an der Applikation «hängen» zu bleiben. Drängen nun immer mehr digitale Finanzdienstleister mit Sonderangeboten auf den Markt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die grosse Masse an wechselfaulen Kunden sich fragt, warum sie eigentlich noch Gebühren zahlt.

4. Niemand will Daten und Geld einem US-Kraken anvertrauen

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.26%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.74%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.32%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.79%
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