Für viele Anleger war 2020 kein schlechtes Börsenjahr. Allerdings spielte es eine grosse Rolle, auf welche Strategien sie setzten. In einer von hoher Volatilität geprägten Zeit taten sich einige Asset Managers besonders schwer – und die Kunden reagierten.

Das Corona-Jahr 2020 erwies sich manche Fondsgesellschaften als grosse Enttäuschung. Denn für viele Häuser waren die überraschend heftigen Kursschwankungen kaum in den Griff zu kriegen, wie neuste Angaben des Datenlieferanten Morningstar zeigen, welche die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) zusammengetragen hat. Vor allem aktive Fondsgesellschaften waren negativ betroffen

Als grösster Verlierer von 2020 geht der kalifornische Asset Manager Franklin Templeton hervor. Dessen Kunden zogen unter dem Strich fast 50 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 44 Milliarden Franken) an Geldern ab, wie die Daten weiter zeigen.

Tabelle Kapitalabfluesse 500

Für Franklin Templeton kommen diese Resultate zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, nachdem das Unternehmen schon seit geraumer Zeit versucht, seine Position zu verbessern. Zum einen holte das Unternehmen mit Jennifer Johnson ein Mitglied der Gründerfamilie in die Geschäftsleitung, und zum andern übernahm der Asset Manager vor fast einem Jahr den Konkurrenten Legg Mason, um mehr Volumen auf die Waage zu bringen. Insgesamt verwaltet Franklin Templeton rund 1'400 Milliarden Dollar an Kundengeldern.

Koryphäe unter Druck

Offenbar lagen mehrere Fondsmanager des Unternehmens in einem vom «Momentum» getriebenen Markt mit ihren aktiven Strategien falsch. Zu den Aushängeschildern des Konzern gehört unter anderem Michael Hasenstab, der 2020 mit seinen Spekulationen auf fallende Obligationenkurse Schiffbruch erlitt. Bereits 2019 war ein Annus horribilis für ihn.  

Wie die weiteren Zahlen unterstreichen, war 2020 vor allem für Fondsgesellschaften desaströs, die mit aktiven Strategien versuchten, bestimmte Indizes zu schlagen. Schlecht «performt» respektive Rückzüge von Kunden verzeichneten namentlich Dimensional, Invesco, Capital Group und T. Rowe Price, wie aus den Daten weiter hervorgeht. Im Gegenzug profitierte der US-Asset Manager Vanguard, der zu den Pionieren im passivem Investieren gehört und allein im vergangenen Jahr mehr als 100 Milliarden Dollar an Kundenzuflüssen verzeichnete. 

Big, Bigger, Blackrock

Allerdings enttäuschten nicht alle aktiven Investmentmanager. Obenauf schwangen unter anderem J.P. Morgan Asset Management, State Street sowie Fidelity, die für ihre aktiven Strategien bekannt sind. Am allerbesten schnitt nicht ganz überraschend der US-Gigant Blackrock ab, dem fast 260 Milliarden Dollar an Neugeld in aktive Strategien zufloss. Ob aktiv oder passiv, der grösste Asset Manager der Welt bietet sozusagen alles, was des Anlegers Herz erfreuen könnte.

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