Die am Zürcher Paradeplatz beheimatete Energie-Infrastruktur-Spezialistin EIP beteiligt sich über Fonds im grossen Stil in Frankreich. Das Geld fliesst in Windräder und einen ehrgeizigen Ausbauplan.

Von der Zürcher Energy Infrastructure Partners (EIP) beratene Fonds beteiligen sich zu 30 Prozent an französischen Windparks der kanadischen Firma Boralex. Wie die Firma am Donnerstag mitteilte, hat die Beteiligung einen Gegenwert von 532 Millionen Euro, umgerechnet knapp 544 Millionen Franken. Gemäss der Vereinbarung mit Boralex sollen die EIP-Fonds das weitere Wachstum hin zur Marktführerschaft in Frankreich unterstützen. Die Windparks von Boralex liegen unter anderem im Département Haute-Marne zwischen Ardennen und Vogesen.

Zweiter Gross-Deal in zwei Jahren

Innert relativ kurzer Zeit tätigen die Schweizer mit dem Geld institutioneller Investoren damit eine weitere Gross-Transaktion. Ende 2020 hatte sich die auf Energie-Infrastruktur spezialisierte Fondsverwalterin, an der die Grossbank Credit Suisse (CS) eine Minderheit hält, für 530 Millionen Euro bei Baywa r.e. mit Sitz in München eingekauft. Dabei handelt es sich um eine deutsche Plattform für erneuerbare Energien.

Ebenfalls sind EIP-Fonds an Fosen Vind in Norwegen beteiligt, einer der grössten Windfarmen Europas. In der Schweiz ist das Unternehmen als Verwalterin der CSA-Anlagegruppe präsent; CSA gehört der CS und investiert Schweizer Pensionskassen-Gelder von 1,7 Milliarden Franken in hiesige Energie-Infrastruktur. Inzwischen verwaltet EIP nach eigenen Angaben Vermögen von rund 4 Milliarden Franken.

Frankreich will Milliarden mobilisieren

EIP und Boralex planen jetzt einen Ausbau der Kapazität bei Windenergie und Photovoltaik von bis zu 3 Gigawatt bis zum Jahr 2030; damit unterstützen sie eigenen Aussagen zufolge staatliche Bemühungen und sind wohl auf der Höhe des Zeitgeistes und «dans le vent», wie man in Frankreich sagen würde.

Das westliche Nachbarland der Schweiz hat nämlich mit Blick auf seine Verpflichtungen im Pariser Klimaabkommen ein Programm für erneuerbare Energien gestartet. Dieses beinhaltet bis zum Ende des Jahrzehnts eine Verdopplung der Onshore-Windkapazität des Landes und eine Verdreifachung seiner Photovoltaik-Kapazität gegenüber 2018 sowie Investitionen von mehr als 70 Milliaren Euro in das weitere Wachstum erneuerbarer Energien.

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