Die Deutsche Bank steckt in einem rasanten Umbau. Das merkt auch der frühere Credit-Suisse Topshot Claudio De Sanctis. Für ihn zahlt sich die anhaltende Restrukturierung aus. 

Die in Frankfurt ansässige Deutsche Bank hat Claudio de Sanctis mit sofortiger Wirkung zum Leiter ihrer Vermögensverwaltung ernannt. Wie einer Medienmitteilung am Freitag zu entnehmen war, ersetzt er Fabrizio Campelli (Bild unten), einen Investmentbanker, der vor vier Jahren mit dieser Funktion betraut worden war. Damit erhält die 199 Milliarden Euro (umgerechnet rund 219 Milliarden Franken) schwere Privatbank der Deutschen Bank den dritten Chef in fünf Jahren.

Fabrizio Campelli 515

Die deutsche Bank versucht, ihre Privatbank wieder zu beleben und schrumpft gleichzeitig ihre Investmentbank, wo sie Aktienverkauf und -handel sowie Prime Brokerage zurückschneidet oder ganz sein lässt. De Sanctis ist vor rund elf Monaten zur Deutschen Bank als Europachef für das Wealth Management gestossen. Seither ist insbesondere in Zürich kein Stein auf dem anderen geblieben. Der Reihe nach mussten Schweiz-Chef Peter Hinder, Paul Arni sowie Peter Schmid den Hut nehmen.

Ein Aufstieg

Campelli, seit 16 Jahren beider Deutschen Bank, wird einen neuen Job als Transformations- und Personalchef annehmen, sagte die Bank. Damit steigt der in Italien geborene Banker in das kleine, stark deutsche Top-Management von CEO Christian Sewing auf.

Mit den Umstellungen wird das Private Banking aus dem obersten Management der Deutschen Bank ausgeschlossen.

Assets im Schatten

Die Bank wurde in dieser Woche von ihren Investoren in die Zange genommen, nachdem im dritten Quartal ein Verlust durch Restrukturierungskosten entstanden war. Der Bereich Private Banking rangiert nach Vermögenswerten an der 17. Stelle weltweit, was bedeutet, dass er von Giganten wie UBS oder Citi in den Schatten gestellt wird.

Seit seinem Eintritt in die Deutsche Bank letzten Dezember hat de Sanctis nicht davor zurückgeschreckt, tiefgreifende Veränderungen vorzunehmen, um «der herausragende paneuropäische Vermögensverwalter» zu werden, wie er im März den Mitarbeitern verkündete

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