Die Raiffeisen musste sich jahrelang mit dem Bau einer neuen IT-Plattform herumschlagen. In seinem ersten Jahr als CEO konnte Heinz Huber nun vom Abschluss des «Project Rainbow» profitieren.

Die Genossenschaftsbank Raiffeisen mit Hauptsitz in St. Gallen konnte im ersten Jahr unter CEO Heinz Huber den Gewinn deutlich steigern: Unter dem Strich blieben 835 Millionen Franken, 294 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.

Im zentralen Zinsengeschäft resultierten höhere Nettoerträge als im Vorjahr, was allerdings nur durch tiefere Wertberichtigungen zustande kam. Die Bruttoerträge sanken dem fortwährenden Wachstum der Ausleihungen zum Trotz. Damit zeigt sich auch bei Raiffeisen, dass es für Banken in der Schweiz immer schwieriger wird, die tiefen Zinsen durch Wachstum der Ausleihungen zu kompensieren. 

Verzerrt durch Notenstein La Roche

Die Raiffeisen erwartet im laufenden Jahr eine leichte Verlangsamung des Wachstums in diesem Kerngeschäft. Die Hypothekarforderungen dürften 2020 also um weniger als die 3,2 Prozent vom letzten Jahr steigen. 

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm die Bank mit 416 Millionen Franken um 7,7 Prozent weniger ein. Dieser Posten ist allerdings stärker als das Zinsengeschäft durch den Verkauf der Privatbank Notenstein La Roche verzerrt. Ohne deren Beitrag im Jahr 2018 hätte die Bank hier eine deutliche Ertragssteigerung verbucht.

«Project Rainbow»

Den grössten Beitrag zur Gewinnsteigerung lieferte allerdings der Abschluss eines Mammut-Projekts, welches noch der vorletzte CEO der Bank, Pierin Vincenz, lanciert hatte. Anfang 2019 nahm Raiffeisen eine neue IT-Plattform in Betrieb. 

Der Abschluss dieses «Project Rainbow» genannten Efforts wirkte sich stark auf die Kosten aus, wie die Bank schrieb. Darüber hinaus lancierte Huber bereits in der ersten Jahreshälfte ein Kostenprogramm, das heuer erneut Einsparungen von bis zu 100 Millionen Franken bringen soll. 

Nachdem das erste volle Jahr unter der Führung von Huber und Verwaltungsratspräsident Guy Lachappelle noch unter dem Zeichen der Vergangenheitsbewältigung stand, will sich das Führungsduo 2020 der Strategie widmen. Mitte Jahr will die Bank einen Plan für die kommenden fünf Jahre vorstellen, der Lösungen für Herausforderungen wie das Tiefzinsumfeld, die Diversifizierung der Geschäftsfelder und neue Kundenbedürfnisse bereithalten soll. 

 

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