Ob der künftige CEO der UBS dereinst Bankengeschichte schreiben wird, hängt vor allem davon ab, was er in einer kleinen, aber strategisch wichtigen Division entscheidet. So kann sich Ralph Hamers aus dem Schatten Sergio Ermottis lösen und den Aktienkurs beflügeln.

Die Erwartungen an den künftigen CEO der grössten Schweizer Bank sind hoch. Der Holländer Ralph Hamers hat zwar denn Vorteil, dass er unbelastet die operative Führung der UBS übernehmen kann, was ihm bei manchen Entscheidungen sicherlich nützlich sein dürfte. Doch deswegen sind die Herausforderungen nicht geringer.

Während die Grossbank in ihrer Königsdisziplin, dem Wealth Management, noch profitabler sein könnte, ist sie in dieser Division zumindest klar und solide positioniert. Sie ist die grösste Vermögensverwalterin für Privatkunden in der Welt.

Wo der Handlungsbedarf am grössten ist

Parallel dazu hat die UBS ihr Investmentbanking in eine Form gegossen, die eine gewisse Nachhaltigkeit an den Tag legt und gemessen an den Risiken fassbarer geworden ist, wie auch die jüngsten Quartalsresultate vor kurzem zeigten.

Handlungsbedarf zeigt sich vor allem in einer anderen Geschäftssparte – im Asset Management. Zwar hat sich diese Abteilung in den vergangenen Jahren durchaus gut entwickelt. Doch genügt dies in einer sich rasch wandelnden Branche nicht mehr. Was heute zählt sind Volumen, Differenzierungsmöglichkeiten, Distributionskanäle und Innovationskraft.

Lösung in den nächsten 18 Monaten

In allen vier Bereichen hat die UBS ihr Potenzial noch bei Weitem nicht ausgeschöpft. Im internationalen Vergleich rangiert das UBS Asset Management nicht unter den führenden respektive grössten Häusern. Das ist in einem Markt, wo das Volumen angesichts der rückläufigen Margen immer wichtiger wird, ein Nachteil. Entsprechend sondiert die Bank nach Möglichkeiten, mit anderen Häusern zu fusionieren, wie die seinerzeitige, allerdings erfolglose Annäherung an die deutsche DWS zeigte.

Klar ist, dass Hamers nicht umhin kommen wird, innert der nächsten 18 Monate eine internationale Lösung im Asset Management zu präsentieren. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass diese Branche bereits von einer massiven Konsolidierungswelle heimgesucht wird, wie unlängst auch die Übernahme von Eaton Vance in den USA durch die US-Bank Morgan Stanley zeigte, die in einer neuen Studie ebenfalls zu diesem Schluss kommt. 

Fusion mit dem Asset Management der Credit Suisse

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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