Die jüngsten Kursstürze an der Börse lassen das Ende des neunjährigen Bullenmarkts erahnen. Den Schweizer Banken droht damit der ultimative Test – finews.ch analysiert die Gründe dafür.

1. Verschreckte Kunden

Herrscht Jubelstimmung an den Börsen, haben die Banken vergleichsweise leichtes Spiel, Neukunden anzulocken. Bei fallenden Märkten hingegen ist die Akquise mit deutlich mehr Aufwand verbunden – insbesondere bei der generell risikoaversen Kundschaft in der Schweiz und in Europa.

Entsprechend braucht es sehr gute Argumente und vor allem gute Anlagelösungen, die beweisen, dass Banken auch in Bärenmärkten eine Rendite erwirtschaften (siehe auch Punkt 3).

2. Bei Ebbe ohne Badehose

Schon jetzt haben die Schweizer Banken mit dem Neugeld ihre liebe Mühe. Seit Jahren zeigt der Trend nach unten, laut einer Studie zogen die Schweizer Privatbanken 2016 rund 61 Prozent weniger frisches Geld an als noch im Jahr zuvor. Trotzdem wuchsen die verwalteten Vermögen – dank Bewertungsgewinnen an den Börsen. Dem aktuellen «Bankenbarometer» der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) zufolge verwalteten die Schweizer Banken Ende 2016 mehr als 6'650 Milliarden Franken.

Weicht aber die Flut an den Börsen der Ebbe, bleibt dieser Effekt weg. Dannzumal wird sich zeigen, welche Banker ohne Badehosen unterwegs waren, um ein Sprichwort des amerikanischen Börsengurus Warren Buffett zu bemühen. Der marktbedingte Rückgang der verwalteten Vermögen träfe die Banken umso empfindlicher, da diese die Ertragsbasis im Kommissionsgeschäft liefern. Hier weist der Trend ebenfalls nach Süden: Der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ist branchenweit seit 2008 rückläufig.

3. Performance, Performance

Hingegen hat sich der amerikanische Aktien-Leitindex Dow Jones in den vergangenen neun Jahren mehr als verdreifacht. Unter diesen Voraussetzungen ist es einfacher, Rendite für die Kunden zu erwirtschaften. Bei fallenden Börsen mit nervösem Auf-und-Ab sind die Vermögensverwalter deutlich mehr gefordert. Gleichzeitig eröffnet sich für das aktive Asset Management endlich die Chance, zu beweisen, dass seine Instrumente in der Lage sind, in fallenden Märkten zu reüssieren.

Damit könnten die aktiven Fonds endlich die boomenden passiven Investments in die Schranken weisen.

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